Potenzial in den Sand gesetzt!

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marcello Avatar

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"Immer wieder das Meer" handelt von drei Schwestern, Roberta, Lucia und Nannina. Sie lieben sich, sie hassen sich aber auch und dennoch ist ihr Band stets stark. Nach Rückschlägen kehren sie stets in das Haus ihrer Eltern, am Meer gelegen, zurück. Alle drei lernen unabhängig voneinander Alessandro kennen und eine der drei wird letzlich Alessandros Braut. Wird diese Tatsache das Band der Schwestern für immer auseinander reißen?
In der Leseprobe begleitet man Roberta in einer Kirche, in der sie ein Fresco betrachtet. Dort wird sie von einem jungen Mann, Alessandro Lang, angesprochen und gleich merkt man die Chemie zwischen den beiden. Roberta vergisst über die Flirterei sogar, dass sie nur ihrem Verlobten, der krank im Pensionzimmer zurückgeblieben ist, zuliebe die Kirche besucht. Kurz bevor Alessandro sie verlässt, sagt er: Bis in Florenz! Roberta fährt schuldbewusst in die Pension zurück, wo Marcellos Stirn regelrecht glüht und sie entscheidet sich, den Krankenwagen zu rufen. Doch statt ins Krankenhaus zu fahren, bricht sie Richtung Florenz auf, wo sie dann auch Alessandro wieder begegnet.
Es gibt einen Zeitsprung, Roberta bricht nach Siena auf, um dort Medizin zu studieren. Mit Alessandro hat sie eine schöne Zeit verbracht und darüber hat sie auch Marcello informiert, der sich seitdem nicht mehr gemeldet hat. Roberta ist unsicher, wie sich die Geschichte mit Alessandro weiterentwickeln wird und bespricht dies mit ihrer Schwester Lucia, die alles wissenschaftlich betrachtet.
Naja, der Klappentext klang wesentlich interessanter, als sich das Geschriebene nun in der Leseprobe präsentiert. Klar, die Idee der Geschichte wird wohl wirklich verfolt werden, aber das eigentliche, was mein Interesse am Weiterlesen gering hält, ist der Schreibstil. Für mich wirkte alles sehr lieblos und einfach nur aneinander gereiht. Auf den ersten 30 Seiten ist zwar schon einiges passiert, aber die Charaktere an sich und ein guter Einstieg in die Geschichte, waren nicht greifbar. Ich muss sagen, dass Roberta mir nun schon so unsympathisch ist, dass jegliche Spannungen zwischen ihr und Alessandro nicht mehr transportiert werden können. Alleine der Gedanke, den richtig kranken Verlobten alleine zurück zu lassen, weil sie sich spontan in einen mysteriösen Fremden verliebt hat, ist in meinen Augen schon sehr grotesk. Eigentlich finde ich mysteriös, und das ist Alessandro definitiv, sehr gut, weil dadurch nicht schon alles vorhersehbar ist, aber durch die unsympathische Roberta hat sich das für mich schnell erledigt.
Also eine potenziell interessante Geschichte, die lieblos geschrieben ist, die einen unsympathische Protagonisten aufweist und somit sämtliche Möglichkeiten in den Sand setzt. Demnach ist die Leseprobe zu "Immer wieder das Meer" nicht gelungen.