Sehr sehr düstere Erzählung, aber absolut spannend

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
read_and_cuddle_cats Avatar

Von

Inhalt: Die 13-jährige Tosherin Larabelle Fox verdient als Vollwaise ihren Lebensunterhalt, indem sie in der Kanalisation nach verlorenen Gegenstände sucht und diese verkauft. Ihr Leben ändert sich gewaltig als sie dabei ein Kästchen mit unvorstellbarem Wert findet und plötzlich allerlei Gestalten hinter ihr her sind. Im Silberkönigreich lebt die Beraterin des Königs, Mrs Hester und schmiedet Pläne zur absoluten Machtergreifung. Dafür benutzt sie ihren an sie gebundenen Dschinn Schattenjack, um nach einem machtvollen Zauber zu suchen. Nur dieser kann der Immernacht, die sie gedängt freizulassen, Einhalt gebieten. Denn ansonsten würde die Immernacht alles Licht verschlingen und die Welt so wie wir sie kennen würde untergehen...

Meinung: Mich konnte das Buch schon ab den ersten Seiten packen. Man konnte schon an der Leseprobe feststellen, dass dieses Buch ganz schön brutale Szenen aufzeigt. Diese waren ganz nach meinem Geschmack und spannend zu lesen, gehören aber nicht in ein Kinderbuch.
Nichtsdestotrotz können die Erzählungen einer mittelalterlichen Stadt voll metalischer Pferde, Weißen Magiern die als emotionslos Arbeiter fungieren und von Hexen die in Freiheit leben und dafür kämpfen, klein und groß faszinieren. Diese Welt ist sehr detailreich und fantasievoll ausgeschmückt. Am meisten hat mich das Konzept von Magie entzückt. Auch wenn ich leider kein richtiges Bild vor Augen hatte, wie ein Zauberstab mit revolverartigen Trommeln voll Tränke als Geschoss aussehen soll, fand ich die Idee super das man Tränke als Magiegrundlage braucht.

Des Weiteren wird die Geschichte aus Perspektiven vieler Individuen erzählt. Mal von den Bösewichte, mal von Lara und ihren Freunden oder von ganz neuen Personen die mit ihren Einblicken die Erzählung vervollständigen und mit Pep einen roten Faden beibehalten können. Ich konnte das Buch an manchen Stellen nicht aus der Hand nehmen und anders wie bei anderen Büchern waren die vielen Charaktere nicht störend, sondern gaben der Geschichte frische und Spannung.

An sich fand ich dabei unsere Protagonistin Lara und ihre dazugewonnenen Freunde echt stark und mutig. Wie das junge Mädchen für ihre Freunde den Kopf hinhält ist bemerkenswert, wenn man bedenkt, dass sie sich eigentlich nur auf sich selbst verlassen kann und für sich allein sorgen muss. Generell war sie an manchen Stellen sehr reif für ihr Alter, an anderen Stellen brach dann aber auch ihre junge Unschuld hervor, wenn sie bestimmte Emotionen gezeigt hat. Ich finde sie ist ganz schön jung, aber in dieser düsteren Welt und dem Zeitalter ist das wohl leider normal.
Ich fand die Geschichte war dann teils erstaunlich gut an der Wirklichkeit gehalten, wenn es darum geht die Schattenseiten und Monster der Welt & Gesellschaft zu zeigen.

Spannungsmäßig hat das Ende dann auch noch unerwartete Wendungen für mich parat gehalten. Ein paar Fragen zur Immernacht und der Zukunft mancher Figuren blieben mir im Nachhinein noch offen, aber wenn man sich ganz auf die Geschichte einlässt, sieht man darüber hinweg und kann es genießen.

Aus Neugier habe ich nach dem englischen Original Cover gesucht und muss sagen, dass ich jetzt von diesem Cover hier eher enttäuscht bin. Alles in allem kann ich aber am Buch nichts aussetzen, da ich es wirklich genossen habe. Ich würde es aber keinen Kinder empfehlen, sondern eher Lesern die Magie, Mord und Todschlag auch vertragen können.