Das Schwinden der Glimourie
Gestaltung:
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Als Hardcover ist das Buch ein echtes Schmuckstück im Regal. Die Titelschrift ist in leuchtendem Gold und die fantasievolle Zeichnung in blauen und roten Tönen ist wunderschön und macht neugierig. Im Innenteil erwartet den Betrachter vorne und hinten jeweils eine schön gestaltete, historisch aussehende Karte des Archipels mit magischen Wesen am Rand. Ein Lesebändchen hätte das Gesamtbild noch perfektioniert, aber es ist auch ohne gelungen.
Die Kapitel sind mit sprechenden Überschriften versehen und zu Beginn ist ein Bild des Casapasarans von Mal (eine Art Kompass), der in immer eine andere Richtung zeigt. Es ist wie eine Navigation durch die Geschichte: Schöne Idee!
Inhalt:
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"Es gibt Sätze, die alles verändern können. Auf Anhieb denkt man an: Ich liebe dich, ich hasse dich, ich bin schwanger, ich sterbe, leider steht unser Land im Krieg. Die Worte, die für die allergrößten Wunder und das allerschlimmste Chaos sorgen können, lauten jedoch: »Ich brauche deine Hilfe.»".
(S. 80)
Christopher Forrester ist ein Junge in London, der die Ferien bei seinem Großvater Frank Aureate verbringt, der außerhalb der Stadt in einem Wald wohnt. Christopher darf sich dort frei bewegen, nur einen bestimmten Hügel darf er nicht besteigen. Aber neugierig, wie Kinder sind, tut er es doch und landet im Abenteuer seines Lebens! Denn oben ist ein See, in dem ein Greif zu ertrinken droht. Als Christopher ihn rettet, begegnet er dem Mädchen Mal Arvorian, die mit Hilfe ihres Mantels fliegen kann. Sie stammt aus dem Archipel, einer Welt voller Inseln, die für Normalsterbliche verborgen sind, damit sich dort ungestört magische und mystische Wesen aufhalten und vermehren können. Doch diese Welt ist in Gefahr, denn ihre Lebensenergie, die Glimourie schwindet. Die Wesen im Archipel verhalten sich ungewöhnlich und viele sterben. Aber auch Mal ist in Gefahr, denn ein Mörder hat es auf sie abgesehen. Auf ihrer Reise durch das Archipel lernen sie neue Freunde und Mals Geheimnis kennen. Werden sie es schaffen, das Archipel zu retten?
Mein Eindruck:
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»Vor Zeiten, unsere Inseln waren noch nicht verborgen, sind die Menschen oft zwischen dem Archipel und den Kontinenten gereist»«, sagte Naravirala, »aber auf beiden Seiten herrschte Unverständnis. Reisenden wurde nie geglaubt - vor allem, wenn sie windzerzaust und verstört nach Hause zurückkehrten und ihre Zunge nicht mehr unter Kontrolle hatten.«
Sie ließ ihren Blick zu Christopher zucken. »Hier im Archipel glauben nicht ganz Wenige, die Geschichte von Heinrich VIII. sei eine Metapher oder Parabel - eine Warnung an kleine Mädchen, sich nicht mit Königen einzulassen. Und eure Panther, eure Igel, eure Giraffen, eure Schwalben, nun, diese Geschöpfe klingen für uns genauso mythisch und frei erfunden wie unsere Einhörner für euch.« Sie entblößte ihren Gaumen und bleckte die Zähne. »Ihr Menschen solltet achtgeben, dass all diese Tiere nicht tatsächlich zu Mythen werden.« (S. 206)
Das Cover sowie die Beschreibung und der Vergleich mit "Die unendliche Geschichte" von Michael Ende klangen vielversprechend. Klasse fand ich auch das bebilderte Glossar, das "Bestiarium des Hüters", in dem die wichtigsten magischen Wesen kurz und mit einer Portion Humor vorgestellt wurden. Von mir aus hätten es gerne noch ein paar mehr sein können.
Die Erzählart ist sehr spannend. Besonders zu Beginn wird in kurzen Kapiteln abwechselnd der Teil von Christopher mit der parallelen Welt von Mal erzählt, bis die beiden schließlich aufeinandertreffen. Insgesamt wechseln sich actionreiche mit ruhigen, humorvollen Passagen ab. So werden viele Kampfszenen und Verwundungen sehr detailreich beschrieben, was ich für Kinder ab 10 Jahren nur bedingt geeignet finde. Aber durch die Unterbrechung mit oft trockenem Humor werden diese Momente erträglicher gemacht. Als Erwachsener hatte ich sehr viel Spaß beim Lesen und konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Lediglich das Ende konnte mich nicht ganz überzeugen. Die Auflösung ging mir etwas zu schnell und zu einfach. War es anfangs noch sehr detailreich, so wurde am Ende dann vieles zusammengerafft.
Gut gefielen mir auch die eingewobenen Anspielungen auf unsere heutige politische Situation und den Klimawandel, die dem Ganzen einen aktuellen und realen Bezug geben.
Insgesamt ein sehr fesselnd geschriebener Auftakt, bei dem ich mich auf die Fortsetzung freue.
Fazit:
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Spannender Auftakt einer Fantasy-Reihe mit humorvollen Szenen und einem nicht ganz überzeugendem Schluss.
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Als Hardcover ist das Buch ein echtes Schmuckstück im Regal. Die Titelschrift ist in leuchtendem Gold und die fantasievolle Zeichnung in blauen und roten Tönen ist wunderschön und macht neugierig. Im Innenteil erwartet den Betrachter vorne und hinten jeweils eine schön gestaltete, historisch aussehende Karte des Archipels mit magischen Wesen am Rand. Ein Lesebändchen hätte das Gesamtbild noch perfektioniert, aber es ist auch ohne gelungen.
Die Kapitel sind mit sprechenden Überschriften versehen und zu Beginn ist ein Bild des Casapasarans von Mal (eine Art Kompass), der in immer eine andere Richtung zeigt. Es ist wie eine Navigation durch die Geschichte: Schöne Idee!
Inhalt:
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"Es gibt Sätze, die alles verändern können. Auf Anhieb denkt man an: Ich liebe dich, ich hasse dich, ich bin schwanger, ich sterbe, leider steht unser Land im Krieg. Die Worte, die für die allergrößten Wunder und das allerschlimmste Chaos sorgen können, lauten jedoch: »Ich brauche deine Hilfe.»".
(S. 80)
Christopher Forrester ist ein Junge in London, der die Ferien bei seinem Großvater Frank Aureate verbringt, der außerhalb der Stadt in einem Wald wohnt. Christopher darf sich dort frei bewegen, nur einen bestimmten Hügel darf er nicht besteigen. Aber neugierig, wie Kinder sind, tut er es doch und landet im Abenteuer seines Lebens! Denn oben ist ein See, in dem ein Greif zu ertrinken droht. Als Christopher ihn rettet, begegnet er dem Mädchen Mal Arvorian, die mit Hilfe ihres Mantels fliegen kann. Sie stammt aus dem Archipel, einer Welt voller Inseln, die für Normalsterbliche verborgen sind, damit sich dort ungestört magische und mystische Wesen aufhalten und vermehren können. Doch diese Welt ist in Gefahr, denn ihre Lebensenergie, die Glimourie schwindet. Die Wesen im Archipel verhalten sich ungewöhnlich und viele sterben. Aber auch Mal ist in Gefahr, denn ein Mörder hat es auf sie abgesehen. Auf ihrer Reise durch das Archipel lernen sie neue Freunde und Mals Geheimnis kennen. Werden sie es schaffen, das Archipel zu retten?
Mein Eindruck:
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»Vor Zeiten, unsere Inseln waren noch nicht verborgen, sind die Menschen oft zwischen dem Archipel und den Kontinenten gereist»«, sagte Naravirala, »aber auf beiden Seiten herrschte Unverständnis. Reisenden wurde nie geglaubt - vor allem, wenn sie windzerzaust und verstört nach Hause zurückkehrten und ihre Zunge nicht mehr unter Kontrolle hatten.«
Sie ließ ihren Blick zu Christopher zucken. »Hier im Archipel glauben nicht ganz Wenige, die Geschichte von Heinrich VIII. sei eine Metapher oder Parabel - eine Warnung an kleine Mädchen, sich nicht mit Königen einzulassen. Und eure Panther, eure Igel, eure Giraffen, eure Schwalben, nun, diese Geschöpfe klingen für uns genauso mythisch und frei erfunden wie unsere Einhörner für euch.« Sie entblößte ihren Gaumen und bleckte die Zähne. »Ihr Menschen solltet achtgeben, dass all diese Tiere nicht tatsächlich zu Mythen werden.« (S. 206)
Das Cover sowie die Beschreibung und der Vergleich mit "Die unendliche Geschichte" von Michael Ende klangen vielversprechend. Klasse fand ich auch das bebilderte Glossar, das "Bestiarium des Hüters", in dem die wichtigsten magischen Wesen kurz und mit einer Portion Humor vorgestellt wurden. Von mir aus hätten es gerne noch ein paar mehr sein können.
Die Erzählart ist sehr spannend. Besonders zu Beginn wird in kurzen Kapiteln abwechselnd der Teil von Christopher mit der parallelen Welt von Mal erzählt, bis die beiden schließlich aufeinandertreffen. Insgesamt wechseln sich actionreiche mit ruhigen, humorvollen Passagen ab. So werden viele Kampfszenen und Verwundungen sehr detailreich beschrieben, was ich für Kinder ab 10 Jahren nur bedingt geeignet finde. Aber durch die Unterbrechung mit oft trockenem Humor werden diese Momente erträglicher gemacht. Als Erwachsener hatte ich sehr viel Spaß beim Lesen und konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Lediglich das Ende konnte mich nicht ganz überzeugen. Die Auflösung ging mir etwas zu schnell und zu einfach. War es anfangs noch sehr detailreich, so wurde am Ende dann vieles zusammengerafft.
Gut gefielen mir auch die eingewobenen Anspielungen auf unsere heutige politische Situation und den Klimawandel, die dem Ganzen einen aktuellen und realen Bezug geben.
Insgesamt ein sehr fesselnd geschriebener Auftakt, bei dem ich mich auf die Fortsetzung freue.
Fazit:
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Spannender Auftakt einer Fantasy-Reihe mit humorvollen Szenen und einem nicht ganz überzeugendem Schluss.