Wahre Fälle unterhaltsam aufbereitet

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la_stellina Avatar

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Aufmerksam geworden bin ich auf dieses Buch aufgrund des etwas düster anmutenden Covers. Auf den ersten Blick dachte ich, dass es sich um einen Thriller handelt. Nach Lektüre der Leseprobe war mir klar, dieses Buch muss ich unbedingt lesen. In 30 Kurzgeschichten auf 250 Seiten bringt der Autor Helmut Wlasak, Gendarmeriebeamter und Strafrichter in zahlreichen Mord- und Totschlags, Drogen-, Wirtschafts- und Dschihadistenprozessen, dem Leser die Hintergründe und Beweggründe für die begangenen Delikte näher.

Bei den Schilderungen liegt der Fokus des Autors auf der Tat und dem anschließenden Prozess, nicht auf der Vergangenheit bzw. Vorgeschichte des Täters oder dessen Persönlichkeit.

Vom Gartenzwergdiebstahl über Drogen schmuggelnde Großmütter bis zu Morden, werden auch skurrile Fälle werden geschildert.

Obwohl es sich bei den geschilderten Fällen um wahre Begebenheiten handelt, ist der Schreibstil sehr locker und zum Teil auch amüsant. Weiters ist zu erwähnen, dass keinerlei Grausamkeiten oder Gräueltaten en Detail geschildert werden und man den Eindruck hat, der Autor ist bei seinen Schilderungen voll Verständnis und Empathie für die Angeklagten, die zum Teil doch aus Verblendung, Verwirrtheit oder falschen Hoffnungen gehandelt haben.

Empfehlenswert ist das Buch für Personen, die gerne Krimi-Kurzgeschichten lesen, die auf wahren Fällen beruhen und auf die detailreiche Schilderung von Gräueltaten nicht jedoch auf einen erheblichen Unterhaltungsfaktor verzichten möchten.