Das Unheil fährt mit

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emma winter Avatar

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Ohne den Prolog scheint es um einen harmlosen Segeltörn auf der Ostsee zu gehen. Mit den Gedanken an die Eingangsszene auf dem Marktplatz bleibt aber ein bitterer Beigeschmack und man achtet unwillkürlich auf jeden Satz und jede Geste. Wer verstellt sich? Wer hat etwas zu verbergen? Wer wird sterben, Daniel oder Eric? Oder vielleicht doch Andreas? Sehr spannend, dass der Mann im Prolog namenlos bleibt, so ist offen, um wen es geht.

Die Leseprobe hat mir sehr gut gefallen. Der Schreibstil ist flüssig und die Dialoge glaubhaft und nicht hölzern. Die Ausgangssituation ist sehr spannend: Menschen, die sich kaum oder gar nicht kennen auf wenigen Quadratmetern zusammenzubringen. Der Sturm, der kommen wird und bei dem wohl alle ihre Maske fallen lassen und ihr wahres Gesicht zeigen, braut sich unterschwellig schon zusammen. Inhaltlich erinnert es in den Grundzügen ein wenig an Walsers Novelle "Ein fliehendes Pferd".

Das Cover ist sehr stimmig und durch die dunklen Farben wird auf das nahende Unheil gedeutet.
Da ich selbst auch schon auf der Ostsee gesegelt bin - auf dem Segelschiff von Freunden - interessiert mich der Roman sehr und ich würde ihn gerne lesen.