Abwärtsspirale

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Die Covergestaltung und der Titel des Romans haben mich gleich angesprochen und ich bekam richtig Lust darauf, per Segelboot die Schärenwelt Schwedens zu erkunden.

Caroline, um die 50, Chefredakteurin eines Styling-Magazins und Mutter einer erwachsenen Tochter hat in ihrer Kindheit glückliche Tage in den Schären verbracht. Ihr Mann Andreas, ein erfolgreicher Wirtschaftsanwalt organisiert nun einen Segeltörn durch die schwedischen Schären für sie, lädt aber zugleich einen jungen Kollegen und dessen Freundin mit dazu ein, um diesen auf der Reise auf die Probe zu stellen, ob er sich als Partner in der Kanzlei eignet. Das Segelboot gehört dem recht unnahbar wirkenden Skipper Eric, der etwas zu verbergen zu haben scheint. Auf engstem Raum an Bord brechen dann alle möglichen Konflikte auf, obwohl die teils recht rauhe See und die von Felsen durchzogenen Gewässer eine gute Kooperation aller erfordern.

Der Autorin ist es sehr gut gelungen, die Stimmung unter den Beteiligten einzufangen und die beeindruckende Natur eindrucksvoll zu schildern. Nach und nach blickt man immer mehr hinter die scheinbar so heile Fassade und erlebt mit, wie sich alles immer mehr hochschaukelt und so das Unglück heraufbeschwört. Der Schreibstil ist flüssig lesbar, auch wenn Segel-Laien mit manchen Anweisungen sicher weniger anfangen können, sie sorgen für Authentizität, sind aber für das Verständnis der Gesamthandlung nicht essentiell. Nur das Ende hat mich nicht vollkommen zufrieden gestellt, für meinen Geschmack blieb zu vieles offen und ungeklärt.