Gekonntes Spiel der Erzählperspektiven

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Kristina Hauff erzählt in In blaukalter Tiefe von einem Segeltörn in den schwedischen Schären, der zum Alptraum wird. Zwei Paare, die Frauen kennen sich nur flüchtig, der eine Mann ist der Chef des anderen. Das gecharterte Boot ist wunderschön, der Skipper ist jedoch ein wenig undurchschaubar. Bereits vor Beginn der Reise haben mehrere der Mitreisenden Bedenken: zu groß sind die Unterschiede zwischen den beiden Paaren, zu stark auch die Differenzen innerhalb eines der Paare.
An Bord werden diese Differenzen immer größer und es entwickeln sich sehr eigenwillige Dynamiken. Denn vor allem Andreas, der Chef, spielt ein undurchsichtiges Spiel.
Die Handlung wird abwechselnd aus den unterschiedlichen Perspektiven der vier Mitreisenden erzählt. Dies geschieht auf eine sehr geschickte Art und Weise. Durch die teilweise Wiederholung der Handlung sind die Leser*innen der Geschichte sowohl voraus, hängen ihr aber gleichzeitig auch hinterher. Die Technik erinnerte dabei häufig an einen Film.
Auch wenn ich bereits relativ bald das Ende erahnte, fand ich das Buch sehr spannend zu lesen. Gerade durch die sich immer wieder ändernden Verhaltensweisen der Charaktere gab es einige unvorhergesehene Wendungen.
In blaukalter Tiefe habe ich an zwei Tagen sehr schnell durchgelesen. Eine kurzweilige spannende Lektüre, die ich gerne empfehle.