Der Klappentext las sich sehr spannend. Ich mag Geschichten, wo Zwischenmenschliches den Plot ausmacht. Die vier Charaktere der Mitsegelnden werden von der Autorin zwar beschrieben und mit Andeutungen zur Vergangenheit vermeintlich vervollständigt, allerdings werden die meisten dieser Andeutungen nicht mehr weiter verfolgt und zurück bleibt ein bißchen Ratlosigkeit. Obwohl die Perspektiven wechseln, mag keine richtige Nähe zu den Personen aufkommen. Auch wenn ich die Geschichte grundsätzlich als interessant empfunden habe, habe ich mich doch eher durchgebissen. Die zwischenmenschlichen Konflikte werden gut dargestellt und Stoff gibt es genug: der mysteriöse Skipper, der scheinbar etwas zu verbergen hat sowie zwei sehr unterschiedliche Paare auf verschiedenen Hierarchieebenen und in verschiedenen Stadien der Beziehung/Altersunterschied. Keiner der Charaktere, aus deren Ich-Perspektive zu lesen ist, wirkt besonders glaubhaft. Hierdurch und durch das Offenlassen von Andeutungen hinsichtlich der Vergangenheit konnte ich keinen wirklichen Bezug herstellen. Insgesamt war ich recht enttäuscht, da ich mir mehr erwartet hatte und die Idee zum Plot wahrscheinlich auch mehr zu bieten gehabt hätte. Aus meiner Sicht ergibt sich hier leider kein rundes Bild. Bemerkenswert ist die detaillierte Beschreibung des Segelns, der Handgriffe usw. Aber besonders spannend sind solche Beschreibungen wiederum nicht.