Spannende Geschichte mit enttäuschendem Ende

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Ein Segeltörn in die schwedischen Schären – was auf den ersten Blick sehr idyllisch scheint, entwickelt sich nach und nach für die Beteiligten zu einem Albtraum.
Der erfolgreiche Anwalt Andreas bricht mit seiner Frau Caroline und seinem Anwaltskollegen Daniel, dessen Frau Tanja sowie dem Skipper Eric zu einer Segel-Reise auf. Zu Beginn herrscht bei gutem Wetter und gutem Essen noch Hochstimmung an Bord, die beiden Paare scheinen die Reise zu genießen. Doch je weiter der Segeltörn voranschreitet, desto schlechter wird das Wetter und desto mehr Konflikte und Unstimmigkeiten treten zu Tage. Bis sich letztendlich eine Katastrophe abzuzeichnen beginnt…
Im Großen und Ganzen hat mir der Roman gut gefallen. Die Autorin schreibt sehr atmosphärisch, man hat die schwedische Natur und das Meer praktisch vor Augen. In den ersten zwei Dritteln der Handlung wird Stück für Stück Spannung aufgebaut, es werden geheimnisvolle Andeutungen gemacht und die Machtverhältnisse der Figuren untereinander werden sehr klar gezeichnet. Mit der Zeit verschwimmen die Machtverhältnisse oder lösen sich auf, was ich sehr interessant gefunden habe. Der langsame Spannungsaufbau animiert auch zum Weiterlesen, so dass ich das Buch recht flott gelesen habe.
Was mich persönlich jedoch enttäuscht hat, war der Schluss. Gegen Ende wird die Geschichte meiner Meinung nach ziemlich unglaubwürdig und die Geheimnisse, von denen ich mir eine überraschende Auflösung erhofft habe, haben sich als regelrecht banal herausgestellt. Zudem kamen mir die Ereignisse am Schluss überstürzt vor; hier hätte ich mir ein paar Seiten mehr gewünscht, um zu einem runden Abschluss zu kommen.
Trotzdem habe ich das Buch gerne gelesen – alleine schon wegen der Atmosphäre an Bord eines Segelschiffes – und kann es als spannende Lektüre, die sich schnell und flüssig liest, weiterempfehlen.