Sturm der Gefühle

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Andreas hat einen Segeltörn in Schweden organisiert, um seiner Frau wieder näherzukommen. Mit von der Partie sind sein Geschäftspartner samt Freundin und der Bootsbesitzer. Der romantische Rahmen entwickelt sich schnell zum Kammerspiel, bei dem kein Besatzungsmitglied seine Fassade wahren kann.
“Caroline konnte sich nicht vorstellen, dass sie sympathisch auf ihn wirkten. Nicht Andreas mit seinem jovialen, manchmal arroganten und jetzt komplett merkwürdigen Verhalten, nicht Daniel, der Overachiever, nicht Tanja mit ihrer Beflissenheit, nur ja alles richtig zu machen. Nicht mal sie selbst.” Die Handlung wird abwechselnd aus Sicht der Gäste geschildert, die jeweils ihre eigenen Gründe haben, sich in der Enge des Boots unwohl zu fühlen. Hinzu kommt die Herausforderung, als Team das Vorankommen zu sichern, also Segel zu setzen oder Hindernisse zu umschiffen.
Zu lesen, wie die Figuren durch ihr Agieren die Lage zusehends verschlimmern, vermittelt gekonnt ein beklemmendes Gefühl. Die Schilderung dieses psychischen Dramas macht den Roman aus. Auch die in Frankreich spielende Rahmenhandlung habe ich als stimmig empfunden. Für mich war “In blaukalter Tiefe” eine fesselnde Lektüre.