Unglaublich spannendes Psychodrama

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"In blaukalter Tiefe" von Kristina Hauff handelt von einem Segeltörn zweier Ehepaare. Was als traumhafte Reise beginnt, entwickelt sich zunehmend zur Zerreißprobe für alle Beteiligten bis schließlich sowohl die Stimmung als auch das Wetter kippt und ein Sturm alles verändert. Soviel als knappe Inhaltsangabe, welche auch in ausgeschmückterer Form als Klappentext vorzufinden ist.
Um ehrlich zu sein, habe ich persönlich keinerlei Erwartungen an das Buch gehabt und war dann umso überraschter, wie schnell es mich gepackt hat. Als wäre ich mit auf der Reise, wollte ich nichts verpassen und konnte kaum aufhören zu lesen. Es war das erste Mal seit langem, dass ich bis 2 Uhr früh gelesen habe, bis mir die Augen zugefallen sind und das Buch nur widerwillig beiseite gelegt habe um es am nächsten Tag zu Ende zu lesen.
Die Geschichte ist kapitelweise aus der Sicht der einzelnen Protagonist*innen geschrieben. Bis auf den Skipper, welcher auch dem Leser ein kleines Mysterium bleibt.
Der Autorin gelingt eine authentische und packende Innenschau der einzelnen Figuren und verwebt deren Ängste, Handlungsmotive und Hoffnungen auf wunderbare Weise miteinander. Das geschlossene Setting des Segelboots macht alles umso spannender - alle müssen sich ihren Emotionen und dem Geschehen stellen, es gibt kaum Ausweichmöglichkeiten und dementsprechend beginnt es bald zu brodeln.
Von der Atmosphäre her erinnerte es mich etwas an "Gott des Gemetzels" - bereichert durch idyllische Landschaften und der gemeinsamen Aufgabe, ein Boot zu steuern. Ich kann das Buch wirklich wärmstens weiterempfehlen!