Ein Herzensbuch!

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"In den Farben des Dunkels" hat mich etwas zerrissen zurückgelassen: Einerseits bin ich sprachlos; so eine epische Geschichte fordert viel Kraft zum Lesen - ich mag mir gar nicht vorstellen, wie es sein muss so etwas zu plotten, zu verfeinern. Wie viel Liebe in diesem Werk stecken muss es während man schreibt - wo ich als Leserin dann da sitze und selbst mein Herz verliere, wenn ich doch nur lese?!
Und gleichzeitig ist der Redebedarf enorm. Dieses Buch umfasst rund 600 Seiten - dünnes Papier, kleine Schrift. Man kann sich also ausmalen, wie viel Lesestoff man hier geschenkt bekommt. Wie viel Input.
Himmel, dies ist "eine" Lebensgeschichte - nein, eigentlich lernt man eine ganze [fiktive] Kleinstadt kennen und schätzen. Von den '70er Jahren bis in die 2000er.
My gosh, und mit der Storyline wird das Werk noch zum Überraschungsei vom Feinsten.

...ist es mir möglich eine Rezension zu verfassen, ohne ins Schwärmen zu geraten? Während des Tippens merke ich deutlich: "Nein.".

Dabei waren meine Erwartungen gar nicht so hoch. Chris Whittakers Debüt "Von Hier bis zum Anfang" wurde vor einigen Jahren ja hochgelobt. Ich führte mir die Geschichte als Hörbuch zu Gemüte und konnte den Hype nicht ganz verstehen. Eine tolle Geschichte, irgendwie. Aber überwiegend traurig, sogar richtig deprimierend.
"In den Farben des Dunkels" hat auch durchaus so einige dunkle Momente. Allerdings verteilen diese sich über Jahrzehnte und passen perfekt in die Geschichte.
Ich fühlte mich ein wenig an John Irvings "Bis ich dich finde" erinnert - auch ein absolutes Herzensbuch von mir. Kenner und Schätzer dieses Buches werden hier sich auch äußerst wohl fühlen.

Ich erwähnte ja schon den Umfang der Geschichte. Da findet man auch meinen einzigen kleinen Kritikpunkt: Zwischenzeitlich tritt die Story etwas auf der Stelle. Allerdings nicht zu sehr, und die Spannung bleibt erhalten um letztendlich dem Leser alles um die Ohren fliegen zu lassen.

Fazit: unbedingt lesen!