Andere Erwartungen
Ein kleiner Ort im Piemont in den 1970er-Jahren: Die Lehrerin Silvia verschwindet spurlos, nachdem ihre Schülerin Giovanna Selbstmord begangen hat. Gelähmt vor Scham und Schuld, versteckt sie sich im Wald, will nicht gefunden werden, während ihre Verwandten nach ihr suchen. Lediglich Martino, der mit seiner Mutter aufgrund seines Asthmas von Turin in den kleinen Ort Biella gezogen ist, entdeckt zufällig den Aufenthaltsort der Lehrerin, hält diesen jedoch geheim und versorgt Silvia mit Nahrung und Wasser. Doch gelingt es ihm letztendlich, sie ins Dorf zurück zu holen?
Ich muss zugeben, der Roman entwickelt eine gewisse Sogwirkung. Neben Silvia und Martino spielen noch viele andere Bewohner*innen des Dorfes eine Rolle, so dass ein relativ vielfältiges Panorama an Themen entsteht, welche das italienische Dorfleben in der 1970er-Jahren geprägt haben. Maddalena Vaglio Tanet schafft es mit ihrem eher knappen Stil, das Interesse am Geschehen und den Lesefluss aufrecht zu erhalten. In seiner Gesamtheit finde ich das Erzählte sehr interessant, vor allem, weil es auf einer wahren Begebenheit beruht.
Schade finde ich jedoch, dass der Klappentext für mich eine komplett andere Thematik suggeriert hat. Ich habe einen Roman im Stil des „Nature Writing“ erwartet, eine Beschreibung, wie die Protagonistin immer mehr mit dem Wald verschmilzt und in ihm versinkt, aber leider ist davon nicht wirklich die Rede. So war ich am Schluss des Romans eher etwas ernüchtert, da die Lektüre nicht so intensiv war, wie ich es mir erhofft habe. Für mich macht in dem Fall der italienische Titel, "Tornare dal bosco", mehr Sinn. Trotzdem habe ich den Debütroman der Autorin gerne gelesen und ich finde, er war zu Recht für den Premio Strega nominiert.
Ich muss zugeben, der Roman entwickelt eine gewisse Sogwirkung. Neben Silvia und Martino spielen noch viele andere Bewohner*innen des Dorfes eine Rolle, so dass ein relativ vielfältiges Panorama an Themen entsteht, welche das italienische Dorfleben in der 1970er-Jahren geprägt haben. Maddalena Vaglio Tanet schafft es mit ihrem eher knappen Stil, das Interesse am Geschehen und den Lesefluss aufrecht zu erhalten. In seiner Gesamtheit finde ich das Erzählte sehr interessant, vor allem, weil es auf einer wahren Begebenheit beruht.
Schade finde ich jedoch, dass der Klappentext für mich eine komplett andere Thematik suggeriert hat. Ich habe einen Roman im Stil des „Nature Writing“ erwartet, eine Beschreibung, wie die Protagonistin immer mehr mit dem Wald verschmilzt und in ihm versinkt, aber leider ist davon nicht wirklich die Rede. So war ich am Schluss des Romans eher etwas ernüchtert, da die Lektüre nicht so intensiv war, wie ich es mir erhofft habe. Für mich macht in dem Fall der italienische Titel, "Tornare dal bosco", mehr Sinn. Trotzdem habe ich den Debütroman der Autorin gerne gelesen und ich finde, er war zu Recht für den Premio Strega nominiert.