320 Seiten geballtes Lesevergnügen

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keke Avatar

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Klüpfel und Kobr und ein völlig anderes Genre? Ob das wohl was werden kann?
Nachdem ich „In der ersten Reihe sieht man Meer“ in knapp zwei Tagen quasi verschlungen habe, kann ich sagen es ist was geworden!
In gekonnt witziger Manier beschreiben sie die Vorbereitungen zur alljährlichen großen Urlaubsfahrt der Familie Klein.
Streitende Pubertisten, unzählige Dinge die auf die letzte Minute noch zu erledigen sind, eine Tante, die ausgerechnet immer zur Urlaubszeit ihren Familiensinn entdeckt, all dies beschreibt das Autorenduo so plastisch, dass man sich als Leser mitten in dieser Familie wähnt.
Wer kann es da dem genervten Familienvater Axel verdenken, dass er sich in sein Büro zurückzieht (eigentlich um die für die Reise notwendigen Ausweise zu suchen), über alten Fotoalben ins Träumen gerät und einschläft?
Wirklich witzig wird es, als Axel wieder aufwacht und sich als Teenie in die achtziger Jahre zurückversetzt sieht. Und zwar genau an den Tag, an dem er zusammen mit seinen Eltern Renate und Nobert, sowie seiner Schwester Nicole und der Oma zum Italienurlaub aufbrechen will.
Dieser Urlaub wird nun nachfolgend beschrieben, wobei die Autoren meisterhaft das Klischee des deutschen Touristen im Ausland karikieren.
Vom mitgenommenen Lebensmittelvorrat,weil man ja im Urlaub nur deutsches Essen möchte über die Vorurteile gegenüber den Italienern, von der Ferienanlage in der deutsche Ordnung herrschen soll bis zum aufdringlichen Strandverkäufer….. Klüpfel/Kobr lassen wirklich nichts aus.
Die Beschreibungen sind so pointiert und komisch, dass ich mehr als einmal laut auflachen musste, zumal Axel manch ohnehin schon komische Situation auch noch mit seinem Wissen aus der heutigen Zeit würzt.
Mein Fazit: wer mal richtig abschalten und sich einfach nur gut unterhalten lassen will, der greife zu „In der ersten Reihe sieht man Meer“. Ein tolles Buch für vergnügliche Lesestunden.