In "bella Italia" mit "tutti Familia"

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Von den beiden Autoren habe ich bisher nur die Krimis mit Kluftinger gelesen und was dementsprechend neugierig auf dieses Buch, das ja stärker auf der Humorseite liegen soll. Ein witziges Detail: Alle Kapitelüberschriften sind Liedtitel (oder Zeilen daraus). Bei jeder neuen Überschrift spielt sich die Melodie im Kopf ab, die richtige Stimmung ist garantiert.
Die beiden erzählen die Geschichte locker flockig und mit viel Augenzwinkern. Besonders für jenen, die solche Urlaube selbst erleben durften/mussten, ist das sehr amüsant. Mit Alexander lässt sich gut mitfühlen, als er diesen Urlaub seiner Kindheit noch einmal erlebt. Und das alles noch komplett ohne Mobiltelefon, Angst vor Hautkrebs, Navigationsgerät, aber dafür mit gruseliger Mode. Vieles ist natürlich ein bisschen überspitzt formuliert, aber das passt gut zum Thema und man erkennt in allem den wahren Kern, was verblüffend und amüsant ist (Stichwort Teutonengrill).
Und nicht nur das: vieles, das hier erwähnt wird, war nicht nur damals wahr, sondern kann auch heute noch so sein. Möglichweise haben viele Menschen aus Deutschland nach wie vor Sehnsucht nach heimischer Küche, wenn sie im Urlaub sind? Das führt auch immer noch zu witzigen, ganz realen Szenen.
Ein Beispiel von vielen: Wer kennt ihn nicht, den braungebrannten Mann, der am Strand „Cocobello!!“ verkauft? Bei fairen Preisen erübrigt sich aber glücklicherweise das Handeln. Auch die Handtuchverkäufer machen sicher noch immer gute Geschäfte. Auch wenn man für solche Urlaube ja gerade diese in passenden Mengen mithaben sollte.
Das Ende bietet auch noch eine Überraschung: Ändert doch Alexanders Traumerlebnis sogar die Gegenwart, in der er gerade mit Fotos und Rotwein einschläft… Dies passt nicht ganz zum Buch, da alles bis dahin sehr realistisch ist. Daher würde ich 4,5 Sterne vergeben, was hier nicht möglich ist - aufgerundet sind es 5.
Der Titel ist ein witziges Wortspiel, weil das übliche „mehr“ hier durchs allgegenwärtige „Meer“ ersetzt wurde. Das Cover ist toll, gemacht wie eines der typischen Fotoalben von damals (Plastikeinband mit Schnurbindung ist unverwüstlich!).