Einfühlsam

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Kurzzusammenfassung: Miriam Raven ist verheiratet, hat einen Sohn und erwartet ihr zweites Kind. Doch dann schlägt das Schicksal zu und ihr Mann, der als Fotojournalist arbeitet, stirbt bei einem Auslandseinsatz. Daraufhin verliert Miriam auch ihr Baby. Von da an lebt sie nur noch für ihren Sohn Max und ihre Arbeit bei der Frauenzeitschrift Anabel. Ihre aktuelle Aufgabe bei der Frauenzeitschrift ist es Bewerbungen durchzugehen. Es läuft die Bewerbungsfrist für den "Preis für Zivilcourage", der mit 25.000 Euro dotiert ist. Ausgerufen hat ihn die Reederswitwe Dorothea Sartorius. Sie wird Teil dieser Geschichte, denn unter den Bewerbungen befindet sich jeden Tag ein Briefumschlag mit einem Zettel auf dem nur steht: „Fragen Sie Dorothea nach Marguerite!“ unterschrieben mit: Elisabeth. Als Miriam Frau Sartorius darauf anspricht erwidert diese bloß, dass Miriam sich bei Frau Elisabeth Menzel erkundigen soll. Und so nimmt die Geschichte ihren Lauf.

Das Buch ist sehr einfühlsam geschrieben. Der Schreibstil ist nicht wertend oder lenkend. Die Zeilen fließen nur so dahin, dass man kaum merkt wie lange man schon ließt. Ich konnte mich gut in Miriam hineinversetzen, in ihre Trauer und ihren Schmerz. Der Text lässt zu, dass man mit Miriam mitfühlt und sympathisiert. Auch ist ihr Sohn sehr gut beschrieben. Vor allem seine Wutausbrüche und die Art wie Miriam versucht damit umzugehen.
Die Geschichte um die Reederswitwe bringt etwas Spannung in das Buch. Es zwingt einen auch über seine Vergangenheit und ehemalige Entscheidungen nachzudenken und sie in Frage zu stellen. Ich empfand die Suche nach der "Wahrheit" als unterhaltsam und anregend.
Alles in allem ein gut geschriebener Roman über den Alltag mit Trauerbewältigung und der Frage ob es die eine Wahrheit gibt.