Enttäuschend

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klara fall Avatar

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Ich hatte mir von diesem Roman sehr viel versprochen, da die Thematik unglaublich spannend klang: eine Journalistin beschäftigt sich mit den Verstrickungen einer Hamburger Senatorengattin in der RAF-Zeit. Der deutsche Herbst ist einfach ein fesselndes Kapitel deutscher Geschichte.
Der Roman hingegen war alles andere als fesselnd. Langatmig werden wir in das Leben der Protagonistin Miriam eingeführt, die nach dem Unfalltod ihres Mannes alleine mit ihrem Sohn in Hamburg lebt und bei einer Frauenzeitschrift arbeitet. Diese Zeitschrift lobt zusammen mit der o.g. Dame einen Preis für Zivilcourage aus. In diesem Zusammenhang kommt Miriam der Geschichte der Verstrickungen auf die Spur.
Klingt spannend, ist es aber leider gar nicht. Der Schreibstil der Autorin hat mich mehr als gestört, ständig werden ausführlich Rezepte und Essenszubereitungen ausgebreitet, wir erfahren, wie der Apfelkuchen und die Quiche schmecken, was die Protagonistin rausschmeckt (z.B. "ein Hauch von Calvados" ...) und wie sie sich in ihren Kostümen fühlt ("weiblich und hart zugleich" - irgendwie sowas in der Art ...). Viel zu betulich und Bravo-Girl-mäßig geschrieben, keine gelungene Unterhaltung! Die beiden Sterne gibt es nur für die eigentlich gelungene Idee - schade, dass die Umsetzung so ins Wasser fällt.