In einem anderen Licht - gibt zu denken

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gelinde Avatar

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In einem anderen Licht, von Katrin Burseg

Cover:
Die Farben, die Weite, die beiden Frauen, die man nur so von hinten sieht, machen neugierig und lassen mehr erahnen……..

Inhalt:
Miriam, eine junge Journalistin und alleinerziehende Mutter, die noch in tiefer Trauer ist, da sie ihren Mann der Fotograf in Krisengebieten war, verloren hat, organisiert gerade eine Preisverleihung für Zivilcourage.
Und nun bekommt sie ausgerechnet gegen die Stifterin des Preises, Dorothea Sartorius, anonyme Briefe (einer politischen Weggefährtin von früher) in denen Dorothea des Verrats beschuldigt wird.
Bei ihren Recherchen kommt Miriam einem Geheimnis des RAF-Terrors um 1972 auf die Spur…..

Meine Meinung:
Der Schreibstil ist sehr flüssig, tiefgründig und wertfrei.
Wir lesen eine Geschichte und sie wird von verschiedenen Seiten beleuchtet.
Schon eine kleine Änderung der Tatsachen, oder nur eine Veränderung der Sichtweise, wirft ein anderes Licht auf „die Wahrheit“.
Was ist Wahrheit?
Ist Schuld und Sühne immer wichtig und/oder sinnvoll?
Es wird hier ganz deutlich, dass es im Leben oft genug nicht nur Schwarz/Weiß gibt, sondern ganz viele Grautöne und dass es hier auf die subjektive Sichtweise ankommt. Was kann und will ich auf die Positive Seite stellen, was wiegt was auf? Geht das überhaupt?

Beängstigend ist auch die Aktualität: Der Terrorismus und die Radikalisierung junger Menschen, wie schnell man auf diesen „Zug“ aufspringen kann.

Auch die anderen Handlungsstränge (Liebe, Verrat, Familie, Rassismus, Historie, Wut, Trauer, Vergebung, Wahrheit, Zufall) sind gut ineinander verwoben und passen sich zu einem großen Ganzen zusammen.

Was mir persönlich auch immer sehr gut gefällt, der Titel kommt im Buch vor, und so ist ein direkter Bezug da.

Autorin:
Katrin Burseg, geb. 1971 in Hamburg, studierte Kunstgeschichte und Literatur, bevor sie als Journalistin arbeitete. Sie lebt mit ihrer Familie im Herzen der Stadt.

Mein Fazit:
Ein gelungenes Buch über eine dunkle Vergangenheit in der jüngsten deutschen Geschichte.
Aber auch ein Buch das Mut macht, zum nachdenken anregt und zeigt, es gibt immer einen Weg und Gewalt ist keine Lösung.