Kratz! Klopf! Hopp! Miau. - Aua.

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bildersturm Avatar

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Die Idee hinter Anette Schaumlöffels futuristischer Dystopie ist gar nicht übel, auch wenn der kammerspielartige Aufbau noch besser in einen (Indie-)Film oder eine Kurzgeschichte gepasst hätte. Cover und vor allem Typographie schreien allerdings schon von weitem "Self Publishing", so dass ich in der Regel ohnehin eher einen Bogen drum gemacht hätte (das gilt nicht für professionelle Selbstverleger, aber die kennen den Markt auch schon soweit, dass ihr Auftritt zumindest von außen nicht mehr vom Verlagsbuch unterscheidbar ist).

Was den (sehr kurzen) Roman dann neben der etwas betulichen Belanglosigkeit der sich sehr langsam entfaltenden Handlung aber wirklich killt, ist die Vorliebe der Autorin für lautmalerischen Overkill. All das kleinkindhafte Kratz/Klopf/Miau ist einfach viel zuviel, um in dieser geballten Form noch Atmosphäre vermitteln zu können - stattdessen ist man schnell genervt vom Abnutzungseffekt dieser Dauerwiederholung. Und gerade Kammerspiele sind auf eine sehr reflektierende Schreibweise angewiesen, einen Stil, der durch das Setting trägt - und hier hat sich Schaumlöffel leider gewaltig verhoben.