unerwartet genial
An diesem Roman hat mich zunächst das Setting gereizt, ein Zugabteil im Zug von Wien nach München. Ein Mann und eine Frau begegnen sich hier erstmalig. Eine vierstündige Reise beginnt und damit eine Unterhaltung über das Leben und die Liebe und eine Annäherung zwischen den beiden Protagonisten. Nun bin ich eigentlich keine Leserin von Liebesromanen. Erst bei näherer Betrachtung dieses Romans wurde mir bewußt, dass ich vor einigen Jahren bereits "Gut gegen Nordwind" desselben Autors gelesen hatte, damals ein Geschenk, ganz nett, fand ich, aber wie gesagt, "not my cup of tea".
Nun also "In einem Zug". Es beginnt wie ein Liebesroman, undzwar ein Roman der eher unwahrscheinlichen Sorte. Denn für mich ist schwer vorstellbar, dass zwei sich zunächst wildfremde Menschen über ein derart persönliches Thema wie die Liebe zwischen Mann und Frau von jetzt auf gleich ein intensives vierstündiges Gespräch führen können. Er, ein verheirateter Schriftsteller "späteren mittleren Alters", sie, eine ledige Physio- und Psychotherapeutin ( auch eine eher unwahrscheinliche berufliche Kombination ) "früheren mittleren Alters", sind sich sympathisch und wechseln im Verlauf der Reise vom "Sie" zum "Du". Er ist immerhin ein bekannter Autor von Liebesromanen, und das interessiert sie.
Der Schriftsteller ist hier der Ich-Erzähler. Er schildert ehrlich und unverblümt seine Eindrücke von der jüngeren und attraktiven Frau, die ihn über seine langjährige Ehe, über seine Ansichten zu ehelicher Treue, über das, wie er behauptet, Gelingen seiner glücklichen Ehe ausfragt. Die beiden begeben sich in den Speisewagen trinken Wein, was die Zungen lockert, auch über Alkohol wird sinniert, über das Leben als Schriftsteller.
Ja, auch der Roman liest sich tatsächlich süffig, wie ein guter Wein, mit herber Note, herbeigeführt durch den teils ironischen Unterton des Ich-Erzählers, der sich selbst als "Schweiger" und "Nicker", also eher als Zuhörer denn als Unterhalter, bezeichnet. Dennoch gibt er enorm viel preis von sich, eine Folge des genossenen Weins ? Das Ganze mutet wie ein Kammerspiel an, aber ein sehr modernes und unterhaltsames. Mit zunehmender Lektüre wird klar, das hier geht erfreulicherweise über einen bloßen Liebesroman hinaus. Und genau das macht für mich den Reiz des Romans aus, der sich gegen Ende der Geschichte voll entfaltet und ohne zu spoilern schwer zu erklären ist.
Eine unerwartet genial konstruierte Geschichte, die ich sehr genossen habe. 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.
Nun also "In einem Zug". Es beginnt wie ein Liebesroman, undzwar ein Roman der eher unwahrscheinlichen Sorte. Denn für mich ist schwer vorstellbar, dass zwei sich zunächst wildfremde Menschen über ein derart persönliches Thema wie die Liebe zwischen Mann und Frau von jetzt auf gleich ein intensives vierstündiges Gespräch führen können. Er, ein verheirateter Schriftsteller "späteren mittleren Alters", sie, eine ledige Physio- und Psychotherapeutin ( auch eine eher unwahrscheinliche berufliche Kombination ) "früheren mittleren Alters", sind sich sympathisch und wechseln im Verlauf der Reise vom "Sie" zum "Du". Er ist immerhin ein bekannter Autor von Liebesromanen, und das interessiert sie.
Der Schriftsteller ist hier der Ich-Erzähler. Er schildert ehrlich und unverblümt seine Eindrücke von der jüngeren und attraktiven Frau, die ihn über seine langjährige Ehe, über seine Ansichten zu ehelicher Treue, über das, wie er behauptet, Gelingen seiner glücklichen Ehe ausfragt. Die beiden begeben sich in den Speisewagen trinken Wein, was die Zungen lockert, auch über Alkohol wird sinniert, über das Leben als Schriftsteller.
Ja, auch der Roman liest sich tatsächlich süffig, wie ein guter Wein, mit herber Note, herbeigeführt durch den teils ironischen Unterton des Ich-Erzählers, der sich selbst als "Schweiger" und "Nicker", also eher als Zuhörer denn als Unterhalter, bezeichnet. Dennoch gibt er enorm viel preis von sich, eine Folge des genossenen Weins ? Das Ganze mutet wie ein Kammerspiel an, aber ein sehr modernes und unterhaltsames. Mit zunehmender Lektüre wird klar, das hier geht erfreulicherweise über einen bloßen Liebesroman hinaus. Und genau das macht für mich den Reiz des Romans aus, der sich gegen Ende der Geschichte voll entfaltet und ohne zu spoilern schwer zu erklären ist.
Eine unerwartet genial konstruierte Geschichte, die ich sehr genossen habe. 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.