Leben und Tod im Urlaubsidyll

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
heroemil Avatar

Von

Es ist mein erstes Buch, das ich vom Autor Luca Ventura lese. Obwohl mich das Land interessiert, konnte ich mich bisher nicht sehr für italienische Literatur begeistern. Das Cover und der Klappentext haben mich jedoch neugierig gemacht. Und dann wartet der Krimi gleich mit einem Mord in dieser Urlaubsidylle auf. Die Auffindesituation der Leiche ist mehr als skurril und es scheint kompliziert zu werden.
Anfänglich hatte ich Probleme, mich mit den mir nicht geläufigen italienischen Namen zurechtzufinden. Dennoch bin ich schnell in die Geschichte reingekommen. Die Protagonisten Antonia Cirillo und Enrico Rizzi waren mir von Anfang an sympathisch. Besonders interessant der Charakter des mit der Insel sehr verwurzelten Enrico. In diesem Zusammenhang fand ich den bildhaften Erzählstil des Autors sehr angenehm. Er hat es wunderbar verstanden, die einzelnen Charaktere zu beschreiben. Phasenweise hatte ich den Eindruck, in einem Drehbuch zu lesen, so grandios gelungen sind die Beschreibungen von Gestik und Ausdrucksweise der Akteure.
Das Buch ist kein Krimi im herkömmlichen Sinn. Es variiert mit spannungsgeladen Momenten und Beschreibungen von Land und Leuten. Ich konnte als Leser gemeinsam mit Cirillo und Rizzi durch die Straßen schlendern, die Einheimischen, Touristen, Handwerker, Straßenhändler und das Private der Protagonisten miterleben und dabei das ganze Flair Italiens wahrnehmen.
Die Verknüpfung mit der Welt der Musikszene, insbesondere der eigenen Welt eines Konservatoriums mit all den Befindlichkeiten der im Kunstbetrieb Handelnden, fand ich besonders abwechslungsreich. Gut gelungen auch die Einbeziehung des Mysteriums der "Accademia per corpo e anima".
Währenddessen bleibt der Spannungsbogen des Romans erhalten. Wenn für mich auch das Ende und damit die Lösung des Falles nicht vorhersehbar waren, so ist die Geschichte letztendlich schlüssig.
Der Schreibstil ist sehr angenehm und es fällt schwer, das Buch aus der Hand zu legen.
Es ist ein Buch, das ich gerne weiterempfehle.