Netter Regionalkrimi

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takabayashi Avatar

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Die ersten zwei Bände dieser Krimireihe kenne ich noch nicht, kam aber dennoch problemlos in die Geschichte hinein. Capri und Neapel, also mal eine Region, aus der ich bisher noch keinen Krimi gelesen habe. Der Autor sorgt für reichlich süditalienisches Lokalkolorit. Zwei sympathische Ermittler - der einheimische Enrico Rizzi und die zugezogene, anscheinend strafversetzte Antonia Cirillo - werden zu einer an einem abgelegenen Strand gefundenen Leiche gerufen. Da es sich bei der Toten um die Leiterin des Konservatoriums in Neapel handelt, ist dann aber die neapolitanische Polizei für den Fall zuständig. Das schmeckt den beiden Inselpolizisten nicht, die auch ihre Berechtigung zu weiteren Ermittlungen einfordern. Und, wie sollte es auch anders sein bei einem Caprikrimi, sind sie es schließlich, die den Fall lösen.
Den Schreibstil fand ich angenehm und gut lesbar, man erfährt einiges aus dem Privatleben der Polizisten, anderes wurde wohl noch für weitere Bände aufgespart. Rizzi ist offensichtlich ein moderner Mann, der sich auch an der Hausarbeit beteiligt und z.B. Tomaten einweckt, bei Cirillo tappt man noch etwas im Dunklen. Man lernt auch diverse einheimische Originale kennen, die das Capri-Flair verstärken. Die Geschichte ist gut konstruiert und glaubwürdig, aber die Ermittlungen laufen lange Zeit ins Leere, worunter der Spannungsbogen etwas leidet. Die finale Auflösung ist jedoch überzeugend und insgesamt habe ich mich gut unterhalten gefühlt und werde die Lektüre der ersten Bände schleunigst nachholen. Speziell auf einer Italienreise sicher ein passendes Buch, aber auch für "Arm Chair Traveller" ein Lesevergnügen.