Spannender Urlaubskrimi

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Ein Krimi, der sich nicht wie einer anfühlt. Ohne, dass das besonders schlecht ist.
In dem Roman des Autors, der sich Ventura nennt, geht es um einen Mord an einer erfolgreichen Institutsleiterin. Sie wird in einem Koffer auf einem Felsvorsprung an der Küste von Capri gefunden. Die Inselpolizisten Enrico Rizzi und Antonia Cirillo ermitteln in diesem Fall und bekommen Einblicke in das Konservatorium von Neapel, dessen Musiker*innen unter enormen Druck stehen. Ob einer von Ihnen den Mord an Maria Grifo verübt hat?

In diesem Krimi wird ohne blutrünstige Details eine spannende Kriminalgeschichte erzählt, die unterfüttert wird mit zahlreichen Details von Capri. Daher fühlt es sich eher nach einer lockeren Urlaubslektüre als nach einer Geschichte über einen Mord an. Das Cover bietet einen schönen Einblick in die Geschichte und gibt schon einen Hinweis auf das Urlaubsflair des Buches.
Es ist der dritte Teil der Krimiserie - allerdings mein erster. Ich kam gut in die Geschichte rein. Es hat für mich nicht so die Sogwirkung, wie ich sie z.B. bei Thrillern oft verspüre. Allerdings fand ich die Geschichte sehr angenehm geschrieben und mochte die Atmosphäre sehr. Was mich etwas stört, ist der männliche Protagonist - der an sich nicht wirklich problematisch ist, aber doch irgendwie bei jeder Frau auch weitere Gefühle hat. Vielleicht wird es in den vorherigen Teilen näher beschrieben, ich finde diese Sexualisierung eher anstrengend. Es sind allerdings nur einige Sätze am Rand und störten mich dabei nicht all zu sehr. Auch die typische: Mann darf sich das bei der Arbeit erlauben-Mentalität finde ich etwas schade. Allerdings wird auch seine Kollegin nicht merklich abgestraft oder in eine bestimmte Ecke gestellt, sodass es wenigstens nicht wie "so sind Männer, so sind Frauen" wirkte.


Wer eine gute, wenn auch nicht unvorhersehbare Krimigeschichte im sommerlichen Flair lesen möchte, ist auf jeden Fall richtig. Die Geschichte ist sicherlich auch was für diejenigen, die das Genre sonst nicht anspricht.