Von ewiger Freunschaft zu ewiger Feindschaft - spannend bis zum Ende

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honigbaerchen Avatar

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Die beiden Kommissare Pia Sander und Oliver von Bodenstein ermitteln in einem Mordfall und werden mit den düsteren Geheimnissen des Verlagshauses Winterscheid und den Besitzern und Freunden des Verlags konfrontiert.

Der Inhaber Winterscheid hatte den Verlag von Liebman ,einem jüdischen Verleger, übernommen in Zeiten des Nationalsozialismus. Die Frage ist zu welchem Preis das damals geschehen ist. Haben sich die Winterscheids damals bereichert? Ein reiner Gefallen wird dies nicht gewesen sein.

Weitere Abgründe tun sich auf. Angeblich ewig währende Freundschaften outen sich als Feindschaften mit Lügen,Erpressung, Missbrauch und Mord.

Was als ewige Freundschaft begann zwischen jungen Leuten, die sich aus Schule und Uni kannten und den Sommerurlaub zusammen auf der französischen Insel Noirmoutier verbrachten, endet mit Misstrauen, Lügen, Erpressung, Vertrauensbrüchen und Mord.
Erst ganz langsam beginnen sich die Puzzleteile an ihren Platz zu legen und die beiden Kommissare werden mit den Abgründen, die sich auftun, konfrontiert.

Sehr gut gelungen ist der Autorin der Wechsel zwischen den Ermittlungen und dem Privatleben der beiden Kommissare mit deren teilweise schwerwiegenden Problemen- vor allen Dingen für Oliver von Bodenstein, dessen Ehe total zerrüttet ist. Der Leser kann den Stress sehr gut nachempfinden.

Sehr interessant fand ich, dass man als Außenseiter (=Leser) in ein Verlagshaus mit seinen Tätigkeiten, Mitarbeitern, Autoren, Lektoren und den Literaturagenten hineinschauen kann, denn das ist dem einfachen Leser nicht ganz so ersichtlich.

Dass Carl der Verlagshauserbe den Verlag von Winterscheid wieder in Liebman-Verlag umbenennt, zeigt die klare und wahre Richtung, die er künftig gehen will.

Das Personenregister, das ganz zu Anfang aufgelistet ist, fand ich vor allen Dingen zu Beginn des Buches sehr hilfreich.

Der Krimi war jedenfalls so spannend, dass ich das Buch kaum aus der Hand gelegt habe.