In ewiger Zwietracht

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enzian Avatar

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Das Buch beginnt mit einem Prolog, der uns in den Sommer des Jahres 1983 führt, auf eine französische Atlantikinsel. Mehrere Freunde verbringen dort ihren Urlaub. Dieser scheint aber doch nicht so friedlich zu verlaufen, wie es zunächst den Anschein hat. Laut Ansicht eines nicht namentlich genannten Protagonisten fehlen selbst in diesem Paradies die Schlangen nicht. Im Taunus wird die Lektorin Heike Wersch vermisst. Ihr Haus wirkt verlassen, nur ihr dementer Vater ist dort zurückgeblieben. Die Kommissare Pia Sander und Oliver Bodenstein nehmen die Ermittlungen auf, die bald in einen bekannten Frankfurter Buchverlag führen, zum Verleger Carl Winterscheid und einigen seiner Kollegen führen. Dann wird die Leiche von Heike Wersch gefunden und die Ermittlungen laufen auf Hochtour. Carl Winterscheid erhält in einem Umschlag ohne Absender ein Manuskript seiner toten Mutter. Er selbst liest es allerdings nicht, sondern übergibt die Unterlagen einer Lektorin. Inzwischen taucht ein Verdächtiger auf, der Autor Severin Velten. Er bezichtigt sich selbst, Heike Wersch getötet zu haben. Pia Sander und Oliver Bodenstein haben daran aber erheblichen Zweifel. Dann stirbt ein weiterer Mitarbeiter des Verlags und enger Vertrauter der Toten: Alexander Roth. Nach und nach ergeben sich auch neue Informationen zu Heike Wersch selbst: Sie war nicht nur stur, sondern konnte andere Mensch richtig schikanieren. Pia hegt den Verdacht, dass ihr Tod vielleicht gar nichts mit ihrer Tätigkeit im Verlag zu tun hat. Nach und nach geraten mehrere Personen in Verdacht, Heike Wersch getötet zu haben, Beweise hierfür ergeben sich jedoch nicht. Zum Ende des Buches gehen Pia und Oliver Spuren auf der französischen Atlantikinsel nach und die Ereignisse überschlagen sich.

Wie gewohnt schickt Nele Neuhaus auch in diesem Krimi die Ermittler Pia Sander und Oliver von Bodenstein ins Rennen. Spannung kommt in diesem Buch mit viel Verzögerung erst im zweiten Teil auf. Die Geschehnisse im und rund um den Frankfurter Verlag und seine Protagonisten sind teilweise sehr langatmig gestaltet. Ich musste mich teilweise wirklich zum Weiterlesen zwingen. Die Autorin hat sehr viele, aus meiner Sicht zu viele Protagonisten geschaffen, die aber schon mit interessanten Charakteren ausgestattet waren. Sehr sympathisch fand ich Carl sowie die Lektorin Julia, beide waren dem Ermittlerteam vor allem zum Endes des Buches immer eine Spur voraus. Ans Herz gewachsen ist mir besonders der Hund von Pia, Beck's, der mich immer wieder zum Schmunzeln gebracht hat.
Auch das Privatleben der Ermittler, insbesondere von Oliver von Bodenstein, kommt in diesem Krimi nicht zu kurz. Nele Neuhaus hat in diesem Krimi viele unterschiedliche Spuren gelegt, zum Ende des Buches wird aber eine Brücke zurück in die Vergangenheit geführt. Ich vergebe für dieses Buch, das aus meiner Sicht hinsichtlich Thematik und Spannung hinter den anderen Büchern der Autorin zurückblieb, drei Sterne.