Sehr unterhaltsam!

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mike nelson Avatar

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Das war mein zweiter Krimi von Nele Neuhaus - und eigentlich bin ich auch kein Krimileser... aber gerne mal so 'für zwischendurch'. Und vielleicht hat mir "In ewiger Freundschaft" gerade deshalb so gut gefallen, handelt es sich doch nicht um irgendwelche Gewaltorgien - es gibt ja Krimiautoren, die glauben fest daran, nur dann wahrgenommen zu werden, wenn sie in punkto Grausamkeit noch einen oben drauf setzen. Und zudem spürt man beim Lesen von Nele Neuhaus' inzwischen zehntem Krimi ein gewisses Augenzwinkern der Autorin, ist die Handlung doch im Verlagswesen angesiedelt. Apropos Handlung: Ein recht komplexes Geschehen mit vielen Namen ist für die Lesenden eine gut zu bewältigende Herausforderung, weil Nele Neuhaus es schafft, so ganz nebenbei immer wieder kurze Zusammenfassungen des aktuellen Geschehens, den aktuellen Stand der Ermittlungen, in die Handlung einzubauen. Auch ist das Personenregister zu Beginn äußerst hilfreich. Im Zentrum der Handlung steht eine alte Verlegerfamilie, in der es nicht immer ganz koscher zugegangen ist und man auch vor Mord nicht zurückscheut. Andere Rezensent:innen merken an, dass es überflüssige Handlungsstänge gibt - nämlich die privaten Beziehungen einiger handelnder Personen... ich finde es gerade gut, weil es nämlich ein Leben neben der Ermittlungsarbeit gibt; und das bettet die Geschichte - anders als bei einigen anderen Krimiautoren (ich kenne ja nicht so viele) - wunderbar in den auch uns vertrauten Alltag ein. Einen kleinen Durchhänger gab es im dritten Drittel, wegen der vielen Befragungen der Verdächtigen und sonstiger Personen - dies wird aber durch ein kurzes und stimmiges Ende wieder ausgeglichen. Und dann ganz am Schluss noch der wunderbare Epilog - wie bei Asterix das große Wildschweinessen nach überstandenem Abenteuer... nur halt in der Literaturszene ;-) Wie gesagt: Sehr unterhaltsam!