Spannender Krimi mit vielen Einblicken ins Verlagswesen

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sabatayn76 Avatar

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Pia Sander wird gebeten, nach einer Frau zu sehen, die seit Tagen verschwunden ist. Vor Ort findet sie Blutspuren und den dementen Vater der Gesuchten, der festgebunden, verwirrt und dehydriert auf einem Stuhl sitzt.

Bald wird klar, dass die Vermisste, die bis zu ihrem Rauswurf 30 Jahre lang Programmleiterin beim renommierten Literaturverlag Winterscheid war, jede Menge Konflikte hatte, und dass es nicht unwahrscheinlich ist, dass ihr einige Leute nach dem Leben trachteten.

Pia Sander und Oliver von Bodenstein recherchieren im Verlagswesen, und als die Leiche der Frau und ein weiterer Toter aus dem Umfeld des Verlags gefunden wird, steht fest, dass es hier ein düsteres Geheimnis geben muss.

Ich habe bis vor ein paar Jahren jeden Nele Neuhaus-Krimi um Pia und Oliver gelesen, aber beim Einstieg ins Buch war ich mir nicht mehr sicher, ob ich auch den Vorgänger von ‚In ewiger Freundschaft‘ gelesen hatte, denn ich hatte einige Erinnerungslücken. Zu Beginn des Romans war ich somit ein wenig verwirrt, habe mich aber schnell eingelesen und eingedacht.

Im Roman erfährt man viel über das Verlagswesen. Wen das interessiert, der kommt hier ganz auf seine Kosten, wer damit weniger anfangen kann, der mag den Krimi oft langatmig finden. Für mich war es etwas dazwischen: Ich fand es durchaus spannend, aber tendenziell etwas zu viel. Irgendwann nimmt der Krimi aber in jedem Fall Fahrt auf und hat mich gefesselt und begeistert. Der Kriminalfall ist komplex, aber wirkt nicht zu konstruiert. Auch die Figuren, v.a. durch die vielen Nebenschauplätze mit Geschichten über ihr Privatleben, fand ich gelungen.

Auch die Lesung durch Julia Nachtmann hat mir gefallen, und ihre angenehme Stimme sorgte dafür, dass ich lange am Stück gehört habe und mich perfekt unterhalten gefühlt habe.