Bleibt hinter den Erwartungen zurück

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ellinorliest Avatar

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"Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?" Diese Frage wurde vermutlich den meisten in der ein oder anderen Form schon einmal in einem Vorstellungsgespräch gestellt. Fast jeder hat eine Antwort auf diese Standardfrage bereit, doch bei den wenigsten wird sie so präzise sein wie bei Dannie, die auch völlig davon überzeugt ist, dass sich alles so zutragen wird. Dannies Leben scheint perfekt zu sein, ihr Freund macht ihr auch - wie erwartet - an diesem Abend einen Heiratsantrag. Als Dannie danach jedoch aufwacht, liegt sie in einem fremden Bett mit einem fremden Mann - fünf Jahre später. Nach einer Stunde in der Zukunft erwacht sie wieder in ihrer alten Umgebung. Dieses Erlebnis lässt sie nicht mehr los.
Zunächst einmal muss ich sagen, dass In fünf Jahren in keiner Weise dem entsprochen hat, was ich durch das Cover erwartet habe. Ich hatte an eine zuckersüße Liebesgeschichte im Chicklit-Bereich gedacht. Doch weit gefehlt. Aus dieser falschen Erwartungshaltung ergibt sich vermutlich auch ein Teil meiner Kritik.
Ein anderer Teil bezieht sich auf die Charaktere und die Handlung. Mir waren alle Personen ein wenig zu flach: Dannie ist die absolute Karrierefrau, dafür aber das hässliche Entlein. Ihre beste Freundin Bella dagegen ist die wunderschöne Chaotin. Und Dannies Verlobter David ist einfach nur langweilig.
Ich mochte zwar, wie die Autorin die Handlung dreht, da vieles wirklich unvorhersehbar war. Trotzdem machte für mich die Szene in der Zukunft wenig Sinn, auch dann nicht, nachdem alles aufgelöst war (ich kann hier leider nicht mehr erzählen, ohne zu spoilern).
Der Schreibstil hat mir gefallen, das Buch lässt sich sehr schnell und gut lesen. Nur die Handlung war leider nicht so meins. Es gibt eine dramatische und eigentlich sehr traurige Wendung, die mich aber völlig kalt gelassen hat.
Das Buch wird sicher seine Leser*innen finden. Für mich war es aber leider nichts.