Thematische und literarische Überraschung

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In fünf Jahren

Ihr Leben lang hat die junge Anwältin Dannie darauf hingearbeitet, in einer der renommiertesten Kanzleien New Yorks zu arbeiten. Als sie endlich im Vorstellungsgespräch sitzt, wird ihr die klassische Frage gestellt: Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Sie sieht sich als Partnerin der Kanzlei, als Wohnungseigentümerin und als Frau von ihrem Freund David.
Am selben Abend macht sie jedoch eine außergewöhnliche Erfahrung: Sie wacht auf. In einem fremden Bett in einem Loft in Dumbo. Der Mann, der sie küsst, ist ihr genauso unbekannt wie das Jahr, in dem sie sich befindet - 2025! Nach einer Stunde befindet sie sich wieder in der Gegenwart. Alles läuft nach Plan, würde sie nicht viereinhalb Jahre später auf den Unbekannten treffen.

Nicht nur die Vorgeschichte, auch das Cover lassen auf einen romantischen Liebesroman hoffen. Und was genauso beginnt, überrascht während der Lektüre bis zur letzten Seite! Rebecca Serle ist es gelungen, die Klischees von Liebesgeschichten zu sprengen und den Lesenden in die Irre zu führen. Denn was nach Manhattan-Romantik klingt, ist in Wahrheit eine tiefgründige Auseinandersetzung mit dem Schicksal, das in schönster und grausamster Weise zuschlagen kann.

Darüber hinaus verfügt die Autorin über die Begabung, Emotionen anhand von Sprache einzufangen. Stockt, wo einem die Worte fehlen. Bringt Dynamik anhand kurzer Sätze und Satzglieder ins Geschehen. Steht still, wo alles passiert ist.

Das Ganze geschieht vor der lebendigen Kulisse New Yorks, wo es niemals Stillstand, niemals Ruhe gibt. Mal passend zur Geschichte, mal als völliger Kontrast zum Empfinden der Protagonistin.

Eine große thematische und literarische Überraschung!