Überraschend

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Das Cover von „In fünf Jahren“ von Rebecca Serle verkündet es schon: Man bekommt hier als Leser*in zwar eine Liebesgeschichte erzählt, die sich jedoch wirklich ganz anders entwickelt, als man denkt und die voller Überraschungen steckt.
Dannie, ehrgeizige Anwältin Ende Zwanzig, wohnt mit ihrem Freund David in New York und steht kurz davor, den Job ihrer Träume zu ergattern. Als David ihr auch noch einen Heiratsantrag macht, scheint ihr Glück perfekt. Doch in der Nacht nach dem Antrag hat sie einen merkwürdigen „Wachtraum“, in dem sie Einblick in eine Lebenssituation in der Zukunft – in genau fünf Jahren – erhält. Als sie aufwacht, ist sie verwirrt und verängstigt, lebt aber letztendlich ihr Leben wie gewohnt weiter. Je näher der Zeitpunkt des Traumes rückt, desto mehr entwickeln sich die Ereignisse in Richtung der Situation des Traumes. Welche Rolle dabei Bella, ihre beste Freundin und deren Freund Aaron spielen, stellt sich im Verlauf dann auf überraschende Weise heraus. Jede weitere Beschreibung der Handlung würde zu stark spoilern, deshalb belasse ich es bei der kurzen Inhaltsangabe.
Eigentlich habe ich einen romantischen Frauenroman erwartet, der leicht zu lesen und in gewisser Weise vorhersehbar ist. Umso mehr wurde ich dann vom Verlauf, den die Handlung nimmt, überrascht – und das im positiven Sinn. Leicht zu lesen ist der Roman, die Autorin hat einen angenehmen und flüssigen Schreibstil. Die Handlung stellt sich jedoch als tiefgründiger und differenzierter heraus, als ich gedacht habe. Ich hätte mir lediglich gewünscht, dass einige Personen, zum Beispiel Aaron und David, noch etwas ausführlicher beschrieben werden, denn diese sind mir doch etwas fremd geblieben und waren eher flach gezeichnet.
Mein Fazit: Ein überraschender und sich aus der Masse hervorhebender Frauenroman, der sehr kurzweilig ist und die Leser*innen zu berühren vermag.