Schwere Zeit der Trauer

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
sarah_catherine Avatar

Von

Kurz vor der Geburt ihres Kindes erkrankt Karin plötzlich schwer. Ihr Lebensgefährte Tom begleitet sie in ihren letzten Tagen im Krankenhaus. Als die Tochter auf die Welt geholt wird, ist Tom verständlicherweise völlig überfordert. Tagelang läuft er zwischen Karins Krankenbett und der Neugborenenstation hin und her, ehe er die kleine Livia schließlich allein mit nach Hause nimmt. Zwischen Windelnwechseln, Amtsangelegenheiten und anderen Trauernden versucht er, bei aller Trauer um seine Liebe sein Leben zu bewältigen.
In „In jedem Augenblick unseres Lebens“ beschreibt Tom Malmquist sein erstes Jahr mit seiner Tochter. Es ist ein Jahr, in dem er plötzlich allein und auf Hilfe angewiesen ist, trauert und in seine Vaterrrolle hineinwächst und irgendwo zwischen Vergangenheit und Zukunft steht. Wie nebenbei geht das Leben einfach weiter, und Karins Tod bleibt nicht der letzte Schicksalsschlag, der Tom in diesem Jahr trifft.
Tom Malmquist schildert sein erstes Jahr ohne Karin bisweilen fast mechanisch; er versucht, zu funktionieren. Seine Zeitsprünge in der Erzählung sind nicht immer sofort als solche zu erkennen, ebenso wie es teils schwierig ist, all die genannten Personen und ihre Beziehung zu Tom einzuordnen. Insgesamt ist „In jedem Augenblick unseres Lebens“ viel weniger emotional als sein Inhalt vermuten lassen würde, aber es ist deutlich als Trauer-„Arbeit“ erkennbar – und hat ein wunderschönes Ende.