So schnell ist alles anders ...

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lesemöwe Avatar

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"In jedem Augenblick unseres Lebens" - dieser Roman überrascht mit einem rasanten Erzähltempo, man hat das Gefühl, dass der Ich-Erzähler selbst nicht zum Atemholen kommt. Seine schwangere Frau ist mit Atemnot ins Krankenhaus eingeliefert. Was zunächst harmlos wirkte, entpuppt sich als schwere Krankheit, die sie nicht überleben wird.
Diese Schnelligkeit, mit der das Leben manchmal abläuft und Wendungen nimmt, wird durch das rasante Erzählen hervorragend unterstützt.
Die Aneinanderreihung von Eindrücken, Geschehnissen, Gefühlen bewirkt die Authentizität des Erzählten. "Hier gibt es kein Dann, kein Später, nur Jetzt" (siehe Homepage von Vorablesen). Das stimmt. Und genau das vermittelt die Erzählweise. Eine traurige Geschichte. Aber eine, die einen nicht loslässt und die man weiterlesen will, auch wenn man diese rasanten Sprünge einen manchmal nicht mehr wissen lassen, ob man gerade in der Gegenwart oder Vergangenheit ist, da der Roman auch von zahlreichen Rückblicken gespickt ist, in denen der Ich-Erzähler zurück zu Erlebnissen mit seiner geliebten Partnerin kehrt. Diese Rückblicke nehmen ab dem Moment, wo sie stirbt, zu.
Die Anforderungen, die der Alltag als alleinerziehender Vater plötzlich an ihn stellt, seine Trauer und seine Erinnerungen- dies ganze Schwere wird durch diese rasante, teilweise sprunghafte Erzählweise hervorragend verdeutlicht und dazu passt auch der letzte Satz des Klappentextes des Romans:
"Ein Buch wie ein einziger Atemzug".