Sehr gelungener Anfang

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rebekka Avatar

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Zuerst dachte ich, es handele sich bei diesem Roman um ein Jugendbuch, weil die ersten Zeilen offenbar von einem Schulkind stammen. Aber schon das zweite Kapitel belehrte mich eines Besseren: Hauptakteurin ist die junge, flatterhafte Tochter eines reichen US-Senators, die von ihrem Vater in die verschlafene KLeinstadt Macedonia in West-Virginia "verbannt" wird. Layla soll dort in einem Projekt ihres Onkels lernen, wie es sich anfühlt, wenn man seinen Lebensunterhalt selbst verdienen muss.
Annie Barrows schildert dieses Exil mit so viel Witz und Humor, dass man nicht aufhören möchte zu lesen. Sie nutzt dabei ganz unterschiedlicher Methoden: Einmal berichtet sie als zwölfjährige Willa von der 150-Jahrfeier Macedonias, dann gibt sie den Briefwechsel zwischen dem Senator und seinem Bruder wider, der überhaupt keine Lust hat, sich die Nichte aufzubürden. Schließlich zitiert sie Briefe der in die Wüste geschickten Layla selbst, ehe wieder Willa zu Wort kommt und von der Ankunft der neuen Mieterin berichtet . Die Leseprobe macht nicht nur mit dem verwöhnten Mädchen aus der Oberschicht bekannt, sondern auch mit etlichen anderen interessanten Menschen, an erster Stelle ihre Vermieterin Jotti, die offenbar einen etwas verrückten Haushalt um sich versammelt. Dieses Buch würde ich gerne weiterlesen.