Gibt es emotionslose Todesängste?

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smaz Avatar

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Der Buchtitel und die Inhaltsangabe versprechen einen ausgesprochen spannenden Krimi. In der Leseprobe war davon noch nicht viel zu spüren, was meiner Meinung nach an der etwas kühlen Erzählweise des Ich-Erzählers liegt. Denn gerade weil dieser direkt betroffen ist wird er sicherlich nicht so viele rationale Gedanken hegen.

Dennoch sind die Charaktere interessant und es ist von Anfang an klar, dass jeder noch Geheimnisse hat, die sich erst später aufdecken lassen. Spannend ist dabei die etwas andere Sicht, dass diesmal kein Kommissar ermittelt, sondern der Vater selbst auf Spurensuche geht und dabei sicherlich andere Wege geht als ein normaler Ermittler. Vor allem wird er aber seine persönlichen Eindrücke und Erfahrungen mit einfließen lassen. Insgesamt fühlt man sich sehr nah dran am Geschehen und kann die Gedanken des Vaters gut nachvollziehen.

Der Schreibstil ist sehr angenehm, vor allem die Gedanken des Ich-Erzählers sind sehr beschreibend formuliert. Dabei vergisst man sogar manchmal, dass es sich um Gedanken handelt und nicht um eine Erzählung einer unbeteiligten Person. Emotionen tauchen nur selten auf, was das ganze etwas seltsam erscheinen lässt. Trotzdem kommt die etwas düstere Grundstimmung und Traurigkeit der Geschichte gut rüber. Ich frage mich nur, ob die spannenden Szenen auch in dieser Erzählweise beschrieben werden, das könnte dann nämlich äußerst bizarr wirken.

Insgesamt steckt in dem Buch bestimmt mehr als das, was die Leseprobe preisgegeben hat, die Story klingt jedenfalls sehr interessant.