Grauenvolle Seelenqualen...

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lightdancer Avatar

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..., das erwartet wohl jede/n, die/der selbst ein Elternteil ist und sich daher mit Tim verbunden fühlt. Wer kennt das nicht? Auseinandersetzungen mit seinem Kind, die eigentlich nur "gut gemeint" sind und meist wieder in einer Versöhnung enden. Doch, was muß man wohl mitmachen, wenn man genau nach einem solchen Streit das einzige Kind verliert. Selbstvorwürfe, Selbsthass, zermürbende Gedanken... schlicht ein einziges schwarzes Loch, welches einem wohl so mir nichts, dir nichts verschlingen wird. Man glaubt immer die Menschen, die man liebt, sehr gut zu kennen. Die Enttäuschung darüber, dass man es eben doch nicht weiß, kennt wohl jede/r. So ist es auch mit Sydney, Tim´s Tochert, die behauptet, dass sie in einem Hotel an der Rezeption arbeitet. Doch als der verzweifelte Tim dort nach ihr fragt, kennt sie keiner. Was hat also seine Tochter all die Tage getrieben? Hängt es mit der angeblich heruntergesetzten Versace-Sonnenbrille zusammen? Oder mit Bob, dem neuen Partner von Sydneys Mutter, der ihr eine gute Model-Karriere prophezeit? Oder gar mit Evan, Bob´s Sohn, der ja wie ein Bruder zu Syd ist und seit kurzem unter ein- und demselben Dach mit Syd lebt?

Da ich die Mutterrolle kenne, gingen mir während dem Lesen allerlei Gedanken durch den Kopf: Ist sie einfach nur durchgebrannt? Könnte es sein, dass sie für etwas mißbraucht wurde, was sie anfangs als "Traum" zu sehen glaubte, sich aber in einen wahren Alptraum verwandelt hatte? Ist sie, die "nordische Schönheit", überfallen, vergewaltigt und danach getötet worden? Wurde sie geraubt, seelisch gebrochen und danach in ein Hurenhaus gesteckt? Hatte sie einen "Freund" verschwiegen, der sie in eine mißliche Lage gebracht hatte? Gerade unter "mißliche Lage" kann sich eine Mutter so unendlich viel vorstellen, dass mir kalte Schauer über den Rücken laufen.

Bis zum Ende der Leseprobe liest man nur von Tims Situation. Doch wie reagierte Syd´s Mutter, Bob oder gar Evan? Suchen sie ebenso nach Syd, wie ihr Vater? Sind sie enttäuscht, traurig, verunsichert oder wissen sie sogar mehr als sie möglicherweise sagen wollen? All diese Fragen kann wohl nur das Buch und maximal der Autor beantworten, deshalb bin ich sehr neugierig darauf...