Ein Hörbuch sieht rot...

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
ladybug Avatar

Von

Linwood Barclay der wirklich hochgelobt wird, hat mich neugierig gemacht. Unbedingt wollte ich auch mal was von ihm in die Finger bekommen und schließlich kam ich an das Hörbuch zum neuen Barclay. Das Thema an sich verspricht Hochspannung pur! Eine Tochter, die die Ferien bei ihrem Vater verbringt und sich in einem Hotel etwas Geld dazu verdient, verschwindet spurlos und niemand weiß was geschehen ist. Ihr Vater, Tim ein ambitionierter Autoverkäufer will die Suche nicht aufgeben und setzt alles daran seine Sydney zu finden. Doch er muss bald feststellen, dass er seine Tochter wohl nur zu kennen glaubte und dass sie auch von anderen Leuten  gesucht wird. Leuten mit denen man sich besser nicht anlegt. Auch die Polizei und Freunde stehen nicht auf Tims Seite, neben der Suche nach seiner Tochter muss er sich also auch mit einem Haufen privater Probleme herumschlagen.

Das Hörbuch konnte mich nicht wirklich durch seinen Spannungsbogen überzeugen. Ich habe es immer im Auto auf dem Weg zur Arbeit gehört und die ersten drei CDs waren gähnend langsam. Am Anfang geht alles sehr schnell, Tochter verschwindet, Vater hat Kummer. Soweit so klar, doch dann geht es eigtl. erst mal ewig um  Tims Beziehungsprobleme, die Tochter scheint beiseite geschoben. Es passiert nicht wirklich etwas, außer Rückblenden zu Sydneys Vergangenheit in den letzten Sommern. Der Spannungsbogen und auch die Sprache dümpeln am Grund des ertragbaren. Doch dann auf einmal, mit dem Einlegen der vierten CD ändert sich alles. Da hat es der gute Autor doch geschafft einige spannende Passagen und Wendungen einzubauen. Hier hält man als Hörer tatsächlich manchmal gespannt die Luft an! Auf einmal beginnt für den Hörer eine Achterbahnfahrt der Intrigen und Lügen!

Die Stimme des Hörbuchs überzeugte mich weit mehr als die Sprache des Autors! Man kann sich treiben lassen, man sieht förmlich wie sich Tims Gesicht verzieht, man leidet mit ihm. Die Traurigkeit seiner Stimme machte mich als Hörer ebenfalls traurig! Man hat auch nie das Gefühl, es würde monoton herunter gelesen, es macht richtig Spaß sich den Thriller erzählen zu lassen!

Mein Fazit: Wer auf die Spannung ala Linwood  Barclay steht und auch gerne mal länger auf atemloses Hören und evtl. ja auch Lesen warten möchte dem sei "In Todesangst" wärmstens ans Herz gelegt. Allen anderen würde ich von diesem Buch abraten!