Eine beeindruckende Frau
Eine junge Frau, Biologin, jedoch in einer Zeit, in der es nicht üblich war, dass Frauen Karriere machten. 1929 wird Rachel Carson tatsächlich eine Promotionsstelle angeboten. Und dazu könnte sie auch noch an ihrem geliebten Meer sein und forschen. Ein Traum für die junge Frau. Doch das Schicksal meint es anders mit ihr. Nach dem Tod ihres Vaters muss sie die verarmte Familie vor dem Ruin retten und nimmt eine Stelle bei einer Behörde an, für die sie völlig überqualifiziert ist. Doch sie lässt sich nicht davon abschrecken und geht weiter ihren Weg. Ihre Liebe zum Meer lässt sie die Wissenschaft in Poesie betten und so bezaubert sie erst durch Artikel und Radiobeiträge und später durch ihre Bücher ein Millionenpublikum. Ihr Lebenswerk ist jedoch ihr Kampf gegen das Pestizid DDT. Ich finde es doch sehr bestürzend, dass mir vor der Lektüre dieses Buches Rachel Carson überhaupt nicht bekannt war. Mittlerweile habe ich selbst etwas weiter recherchiert und bin beeindruckt von ihrem Lebenswerk. Eine mutige Frau, die sich traute, sich mit der großen und mächtigen Chemieindustrie anzulegen und tatsächlich recht behalten hat. Bisher habe ich die Bücher von Theresia Graw alle sehr geliebt. Bei diesem hier hatte ich am Anfang einige Probleme mit der Protagonistin warm zu werden. Ich fand ihren Lebensweg eher nüchtern erzählt. Gegen Ende des Buches hat die Geschichte jedoch eine Wendung genommen, die mich wieder sehr gefesselt hat und bei der die Leidenschaft und der Kampfgeist Rachels deutlich rüberkam. Da habe ich erst verstanden, wer Rachel Carson war und was sie geleistet hat. Ich bin sehr froh sie kennengelernt zu haben und hoffe, dass sich noch viele für dieses Buch und Rachel Carson begeistern werden.