Nett geschrieben, aber endet abrupt

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sapere_aude Avatar

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Nach einem Tornado ist die Schule in der Kleinstadt mit dem sprichwörtlichen Namen Marode genau das, nämlich einsturzgefährdet und ziemlich runiert. Allein die Reparaturarbeiten werden mindestens 3 Monate dauern, wenn bis dahin nicht alles zusammengebrochen ist. Wo also die wissbegierigen Schüler*innen nach den Sommerferien unterrichten?
Schulleitung und Stadtverwaltung finden eine unerwartete Lösung: Geplant wird ein Umzug in die riesige, seit vielen Jahren scheinbar leerstehende Villa Einsiedel. Das Haus, aus dem höchstens ab und an Klaviermusik tönt, wurde von einer hochbetagten Dame bewohnt, die kürzlich in ein Heim übergesiedelt ist und deren Tochter der Stadt das Objekt nur zu gerne vermietet. Als der Schulbetrieb dann aber beginnt, beginnt so mancher zu zweifeln, ob das Haus wirklich unbewohnt ist. Schließlich sind noch einige Zimmer abgeschlossen und unzugänglich... Vier Freunde fassen sich ein Herz und entdecken die Villa an einem schulfreien Tag.
"In unserer Schule spukt's" ist gut, wenn auch (für die Zielgruppe angemessen) nicht übermäßig spannend oder ungewöhnlich geschrieben. Die Handlung ist vorhersehbar, aber solide, die Interaktion mit Lehrer*innen angenehm trocken. Das größte Problem ist allerdings, dass man erst kurz vor Ende den Eindruck hat, jetzt würde es richtig losgehen. Womöglich also ist das nur die Einleitung zu einer Schul-Spuk-Serie, in welchem Fall dieser Band entbehrlich und in einer halben Seite zusammenfassbar wäre.