Mal schaun, was daraus wird

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silverincu Avatar

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Der Krimi fängt ein wenig merkwürdig an. Wir erleben, wie ein Kind seit längerer Zeit im Keller seiner Eltern ist. Ohne Licht, Essen, Trinken. Er muss eine scheinbar schwere Entscheidung treffen und bevor er die nicht getroffen hat, hat er sich selbst verboten wieder aus dem Keller zu gehen. Mir stellt sich die Frage: haben die Eltern das Kind nicht vermisst?
Was hier aber schon auffällt ist die detaillierte Schreibweise der Autorin. Sie artet nicht in Kleinigkeiten aus, aber schreibt schon leicht verschnörkelt und mit vielen Vergleichen, so dass man sich in die (Gefühls-)Welt des Kindes und seiner Umgebung gut hineinversetzten kann. Leider wird dieser Schreibstil im ersten Teil nach dem Prolog ein wenig langatmig, ausserdem kommen viele unterschiedliche Probleme auf einmal. Da wäre die verkorkste Ehe, die Zwillinge, die etwas aushecken, die Probleme mit dem Schwiegervater, der neue Job, eine Jugendliebe taucht auf, der Schwiegervater verschwindet und wird Tod aufgefunden.
Also ziehmlich viele Erzählstränge, die sich Löhning einfallen gelassen hat und die nun gut in die Geschichte verstrickt werden müssen.
Im letzten Teil lernen wir Kommissar Dühnford kennen, der für den Fall des toten Schwiegervaters zuständig ist. Auch er hat so seine privaten Probleme, die es zu durchackern gilt. Die Beschreibung des Tatortes und des Verlaufs der Ermittlung finde ich gut beschrieben und glaubwürdig. Gegen Ende hat man nun mehrere Stänge und man darf gespannt sein, wie sie miteinander verknüpft werden.