Mein Interesse ist geweckt :)

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luftikuss Avatar

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Als ob Barbara und Albert Heckenroth nicht schon genug Probleme mit ihren Zwillingen hätten und auch sich in einer lieblosen Ehe befinden, wird auch noch der Vater von Albert tot aufgefunden. Angekettet mit einem Gürtel an der Heizung und über mehrere Tage qualvoll verdurstet. Natürlich steht die Frage im Raum: wieso wurde der alte Mann so gequält und ermordet? Und von wem?  Ein scheinbar anderer Handlungsstrang wirft ebenfalls Fragen auf: im Prolog erfährt der Leser von einem Jungen, der sich seit mehreren Tagen im Keller seiner Eltern aufhält, ohne zu trinken oder zu essen. Wer ist der Junge? Einer der Zwillinge? Und wieso macht er das? Welche Entscheidung hat er zu treffen?

Inge Löhnig hat einen tollen Schreibstil. Sie schreibt zwar detailliert, aber nicht ausufernd. Sie erschafft eine herrlich düstere Stimmung im Keller und eine depressive, wenn sie von der Ehe der Heckenroths berichtet. Auch der Tatort wird sehr plastisch beschrieben. Als ob man selbst dabei war. Es kommt keine Langeweile auf, ganz im Gegenteil. Schritt für Schritt nimmt der Krimi mehr an Fahrt zu, die Spannung steigt. Ein guter Aufbau der Geschichte. Speziell das private Familienleben, dass wir vor dem eigentlichen Mord kennen lernen, hat mir gut gefallen. Viele Hintergrundinformationen, aber nicht langweilig vermittelt. Ein Krimi der etwas anderen Art, wenn auch positiv gemeint!