Tatort Wochenendhaus

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theresia626 Avatar

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Die ausführliche Leseprobe läßt einen ersten Eindruck zu, wie sich das komplette Buch lesen läßt. Wenn man die ersten 50 - 100 Seiten eines Buches überstanden hat, liest man es auch meistens zu Ende. Bei diesem kann ich das nicht sicher sagen.

Der Prolog ist sehr interessant geschrieben und ich glaube, daß der Junge in seinem eigenen Zuhause eingesperrt ist. Woher sollte er sonst wissen, daß der Schlüssel zur Waschküche und damit zum Wasserhahn unerreichbar am Bord oben im Flur hing? Solche Infos hat man nur, wenn man in einem Haus ein und ausgeht. Außerdem liebt er Musik über alles und hier kommen die Zwillinge von Babs und Albert ins Spiel, denn Leon lernt seit Jahren mit großem Erfolg Querflöte und hat beim Sommerfest der Musikschule mit Vivaldis Flötenkonzert alle begeistert. Ist er vielleicht im Keller eingesperrt? Wenn ja, warum?

Der Alltagstrott eines lange Jahre verheirateten Ehepaares interessiert mich in einem Krimi nicht wirklich - zumindest nicht über so viele Seiten.

Interessant wird es mit dem Tod von Alberts Vater. Da sein Tod schon drei oder vier Tage zurückliegt und im Abwasch ein zweites Glas und ein Teller standen - Albert hatte ja bei seinem Vater noch einen Happen gegessen - muß die Tat gleich nachdem Albert gegangen ist passiert sein. Oder war es Albert selbst, der danach nur die Tür zugezogen und das Auto weggefahren hat, weil er seinen dominaten Vater nicht mehr ertragen konnte? Hierfür käme natürlich auch Babs in Frage. Es fehlen keine teuren Gegenstände im Wochenendhaus, so daß ich glaube, daß es hier um eine reine Familiengeschichte geht, in der sich bestimmt noch einige Abgründe auftun werden. Unter welchen Umständen ist Alberts Mutter gestorben? 

Der Schreibstil ist flüssig, manchmal etwas langatmig. Gänsehaut bekommt man allerdings nicht.