Verdursteter Vater

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waldmeisterin Avatar

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Im Prolog liest man von einem Jungen, der unter einer Treppe eingesperrt - ohne Licht und Wasser- eine Entscheidung treffen soll. Welche? Das bleibt vorerst noch offen... Klar ist jedoch, dass er dort fast verdurstet wäre. Er kommt dort heraus, weil er Wasser braucht, nicht weil er die vom Vater geforderte Entscheidung getroffen hat.

Dann erfährt man von Babs, die ihren Mann Albert nach 13 Jahren Ehe immer noch liebt, sich aber nicht sicher ist, ob er das auch tut. Für ihn steht immer der Vater, den er sehr bewundert, an erster Stelle. Er ist für ihn so wichtig, dass er Babs sogar an ihrem Hochzeitstag versetzt, um dem Vater einen verstopften Abfluss zu reparieren. Babs sehnt sich nach Liebe und Zuwendung, für ihn gehts nur um schnelle Befriedigung. Er geht nicht auf sie ein und zuzuhören scheint er ihr auch nicht. So hat er ihren heutigen Vorstellungstermin völlig vergessen. Babs hat das Studium wegen der Kinder abgebrochen und könnte jetzt erstmals in ihrem Beruf als Innenarchitektin arbeiten. Nach dem Vorstellungsgespräch trifft sie in der Redaktion ausgerechnet Carsten, eine Sommeraffäre aus gemeinsamen Studentenzeiten, wieder, der dann ab sofort ihr Chefredakteur sein wird...

Als nächstes findet Albert seinen Vater tot in seinem Wochenendhaus auf. Kommissar Dühnfort ermittelt in diesem Fall. Noch bleiben naturgemäß viele Fragen offen, aber spannend ist es allemal schon. Laut Klappentext soll der Vater ja verdurstet sein. Ob da wohl ein Zusammenhang mit dem Jungen aus dem Prolog besteht? Dafür kämen dann sowohl Albert, der den Abfluss repariert hat, als auch sein Bruder Bertram, der auch in der Woche zuvor den Vater im Ferienhaus besucht hat in Frage...

Sprachlich ist es absolut fesslend und flüssig geschrieben, ein echter Pageturner, den ich mir wohl auf jeden Fall besorgen werde!

die Waldmeisterin