Welche Rolle spielt der Durst?

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philipp.elph Avatar

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Im letzten Jahr gelang Inge Löhnig mit dem Kriminalroman **Der Sünde Sold** ein viel beachteter und von den Lesern zu recht gelobter Erstling.

 

 

 

 

 

Nun steht die Veröffentlichung des "Zweitlings" **In weißer Stille** bevor.

 

Ein Junge – tief verletzt oder herbe enttäuscht – hat sich im Keller des elterlichen Hauses seit Tagen versteckt. Durst treibt in schließlich wieder aus dem Versteck.

 

Das geschah offensichtlich vor längerer Zeit und man darf vermuten, dass aus dem Kind ein Mann geworden ist.

 

Szenenwechsel ins Heute: Kinderarzt Albert Heckeroth macht sich Sorgen um seinen Vater, der von einem Kurzurlaub von Starnberger See nicht wieder nach München zurückkommt. Albert hatte eine Woche zuvor in dem Wochenendhaus noch eine Reparatur vorgenommen und mit seinem Vater zu Abend gegessen. Der Sohn fährt wieder an den Starnberger See und findet den Vater tot - gefesselt und vermutlich verdurstet. Die Ermittlungen werden aufgenommen wiederum von Kommissar Dühnfort, genau wie in Inge Löhnigs ersten Roman.

 

Was hat das durstige Kind mit dem verdursteten ehemaligen Kinderarzt zu tun. Der Leser wird sehr genau auf die Stimmungen und die feinen Beschreibungen achten müssen, um eventuelle Zusammenhänge erkennen zu wollen. Es scheint in der Familie Heckenroth nicht alles so fein zu sein wie es erscheinen mag.

 

Ein Krimi nach meinem Geschmack, er verspricht Spannung durch gute Dramaturgie, das traue ich Inge Löhnig zu.