Spannende Blicke hinter die heile Familienkulisse

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sasto19 Avatar

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Im 2. Fall von Kommissar Konstantin Dühnfort mit dem Titel “In weisser Stille“ erlangt man als Leser einen sehr tiefgründigen Blick hinter eine scheinbare heile Familienkulisse.

 

Dr. Wolfram Heckenroth, von Beruf Kinderarzt, hat seine Praxis an seinen Sohn Albert übergeben. Seine Tage verbringt er oft in seinem Wochenendhaus. Nachdem er jedoch nach seinem dortigen Aufenthalt nicht wie geplant zurückkehrt, findet ihn Albert dort ermordet im Badezimmer auf – gefesselt an einen Heizkörper. Da er hier schon mehrere Tage gefangen gehalten wurde, scheint er elendig verdurstet zu sein.

 

Dühnfort und sein Team beginnen mit ihren Ermittlungen und finden in Wolframs Vergangenheit viele Spuren, die zu einem möglichen Täter führen könnten.  Bertram, der ungeliebte Sohn Wolframs, geschieden, ohne Erfolg im Beruf und in der Familie der geborene Verlierer, hätte ein sicheres Motiv, seinen Vater umzubringen, da er in akuten Geldnöten steckt. Das Testament wäre ihm da sehr hilfreich. Denn auch seinen Bruder Albert, der Lieblingssohn des Vaters, hat er schon um Unterstützung in seinen finanziellen Sorgen gebeten. Caroline, die einzige Tochter, steht dem Tod ihres Vaters sehr distanziert gegenüber. Doch ihrer Mutter, die wenige Wochen zuvor verstorben ist, hat sie das Versprechen abgenommen, das in der elterlichen Wohnung aufbewahrte Tagebuch zu vernichten. Doch Caroline beginnt, es zu lesen und stößt auf einige überraschende Hintergründe und Geheimnisse in der Ehe ihrer Eltern. Gibt das Tagebuch einen Hinweis auf den Täter? Oder vielleicht die sexuellen Vorlieben Dr. Heckenroths, säuberlich festgehalten in einem Fotoalbum, welches in der Wohnung aufgefunden wird?

 

Viele Spuren weisen den Ermittler Dühnfort in verschiedene Richtungen und ein schneller Abschluss des Falls ist nicht absehbar. Ebenso wird er von seinem Privatleben nachdenklich gehalten; ist Agnes die richtige Frau für Ihn, obwohl sie seine Zuneigungen nicht gleichwertig erwidern kann? Und welche Rolle spielt seine Kollegin Gina, die sich so offensichtlich für ihn interessiert?

 

Inge Löhnig schafft es in ihrem Buch, sowohl die Spannung um den Mordfall als auch die Problematik von Dühnforts Privatleben auf einem Level zu halten. Viele Hinweise und auch einige gut konstruierte Einbahnstrassen haben mich als Leserin nicht sofort auf die richtige Spur gelenkt. Doch in allem sind mir die Hintergründe als Leser gut nachvollziehbar. Und auch das Ende sorgt  immer noch für eine Überraschung!

Ich freue mich auf einen weiteren Fall mit dem sympathischen Ermittler Dühnfort!