Spannender True-crime mit Längen
Bücher mit dem Prädikat „beruht auf wahren Begebenheiten“ kommen bei mir immer gut an. So habe ich mich gefreut, als Luca D’Andreas neuestes Buch Bezug nimmt auf das „Monster von Bozen“. Und das wird auch schon direkt klar, als zu Beginn Worte aus den gerichtspsychiatrischen Gutachten von Marco Bergamo zitiert werden, in denen sein Frauenhass deutlich zum Vorschein kommt.
Der Rest ist frei interpretiert: Krupp, ein relativ frischer Polizist mit seiner hartnäckigen Kollegin Arianna und der Journalist Milla erzählen uns die Geschichte aus ihrer Perspektive. Schnell wird klar, dass Morde an Prostituierten in der Stadt Bozen nicht unbedingt zu den Fällen gehören, die eine hohe Priorität haben. Krupp setzt sich jedoch gegen alle Widrigkeiten durch und erreicht, dass Ermittlungen angestellt werden.
Zugegeben, bei etwas mehr als 700 Seiten wäre es vermessen zu sagen, dass die Spannung kontinuierlich gehalten wird. Tatsächlich hatte ich nach knapp 150 Seiten das Gefühl, dass es doch jetzt langsam mal ans Eingemachte gehen müsste. D’Andreas Schreibstil ist dazu noch sehr weitläufig: oft werden Dinge sehr detailliert beschrieben, während die Sätze knapp gehalten sind. Das erzeugt beim Lesen den Eindruck, als ob man Schritt halten müsste mit der Erzählung. Der Autor ist schon viel weiter, und drängt den Leser nach mehr Tempo. Einerseits passt das sehr gut zur Geschichte. Andererseits weniger zu den Charakteren.
Krupp hat zwar Durchsetzungsvermögen und wirkt durch sein Auftreten sicher und überzeugend. Allerdings lernt man ihn in sich gekehrt kennen, nachdenklich. Seine Theorien sind wohlüberlegt und durchdacht. Im Gegensatz zu vielen seiner Kollegen ist er integer. Der Journalist Milla erlebt während dieses Falls eine Umstrukturierung seiner eigenen Moral. Ist es okay, Fotos von einer toten jungen Frau zu machen, um auf die Titelseite zu kommen? Ist es vertretbar, den Schmerz der Eltern auszuschlachten? Mir erschien es wie eine Reise zu ihm selbst, ein schmaler Grat zwischen Berufsethos, eigener Moral und dem „liefern für den Job“. Sein innerer Kompass ist stets auf: kann ich mich danach selbst noch als guten Menschen im Spiegel sehen? gerichtet und es macht ihn sehr sympathisch.
Für True-Crime-Fans, die es etwas außergewöhnlich mit Setting in Italien mögen, durchaus zu empfehlen.
Der Rest ist frei interpretiert: Krupp, ein relativ frischer Polizist mit seiner hartnäckigen Kollegin Arianna und der Journalist Milla erzählen uns die Geschichte aus ihrer Perspektive. Schnell wird klar, dass Morde an Prostituierten in der Stadt Bozen nicht unbedingt zu den Fällen gehören, die eine hohe Priorität haben. Krupp setzt sich jedoch gegen alle Widrigkeiten durch und erreicht, dass Ermittlungen angestellt werden.
Zugegeben, bei etwas mehr als 700 Seiten wäre es vermessen zu sagen, dass die Spannung kontinuierlich gehalten wird. Tatsächlich hatte ich nach knapp 150 Seiten das Gefühl, dass es doch jetzt langsam mal ans Eingemachte gehen müsste. D’Andreas Schreibstil ist dazu noch sehr weitläufig: oft werden Dinge sehr detailliert beschrieben, während die Sätze knapp gehalten sind. Das erzeugt beim Lesen den Eindruck, als ob man Schritt halten müsste mit der Erzählung. Der Autor ist schon viel weiter, und drängt den Leser nach mehr Tempo. Einerseits passt das sehr gut zur Geschichte. Andererseits weniger zu den Charakteren.
Krupp hat zwar Durchsetzungsvermögen und wirkt durch sein Auftreten sicher und überzeugend. Allerdings lernt man ihn in sich gekehrt kennen, nachdenklich. Seine Theorien sind wohlüberlegt und durchdacht. Im Gegensatz zu vielen seiner Kollegen ist er integer. Der Journalist Milla erlebt während dieses Falls eine Umstrukturierung seiner eigenen Moral. Ist es okay, Fotos von einer toten jungen Frau zu machen, um auf die Titelseite zu kommen? Ist es vertretbar, den Schmerz der Eltern auszuschlachten? Mir erschien es wie eine Reise zu ihm selbst, ein schmaler Grat zwischen Berufsethos, eigener Moral und dem „liefern für den Job“. Sein innerer Kompass ist stets auf: kann ich mich danach selbst noch als guten Menschen im Spiegel sehen? gerichtet und es macht ihn sehr sympathisch.
Für True-Crime-Fans, die es etwas außergewöhnlich mit Setting in Italien mögen, durchaus zu empfehlen.