Indigener Wissensschatz authentisch vermittelt
Das Sachbuch „Indigene Menschen aus Nordamerika erzählen“, erschienen am 27. Juni 2024 im Carlsen Verlag, befasst sich auf 144 Seiten mit der Geschichte, der Kultur und dem Leben indigener Völker Nordamerikas. In acht Kapitel werden unterschiedliche Aspekte, wie nachhaltige Lebensweise, Medizin und Astronomie beleuchtet.
Ein tiefes Verständnis für die Natur und die Elemente zeichnet indigene Kulturen aus. Zwei Kapitel des Buches sind den Elementen Wasser und Feuer gewidmet, was die Ehrfurcht und Dankbarkeit gegenüber der Natur verdeutlicht.
Zu Beginn eines jeden Kapitels befindet sich eine Landkarte, auf der die Geschichten und Informationen des folgenden Kapitels geographisch eingeordnet werden. Da die indigenen Völker beinahe über den gesamten Kontinent verstreut leben und durchaus heterogen sind, ist diese visuelle Darstellung sehr hilfreich für die Einordnung.
Das Besondere an diesem Buch ist, dass Eldon Yellowhorn, der Autor, selbst ein Piikani-Mann ist. Dadurch wird die Perspektive sehr authentisch von innen heraus vermittelt, anstatt wie bei den meisten bisher erschienen Publikationen zu diesem Thema durch Außenstehende wie Forscher oder Wissenschaftler, die nicht indigen sind.
Die Erzählungen in diesem Buch sind sehr offen und räumen mit vielen Vorurteilen und falschen Vorstellungen über das Leben und den Alltag indigener Menschen auf. Häufig werden indigene Völker als naturverbunden doch wenig intellektuell dargestellt. Dieses großartige Buch zeigt, wie falsch diese Annahme ist und welchen unermesslichen Wissensschatz indigene Völker hüten und an folgende Generationen weitergeben. Die indigenen Völker bedienen sich heute selbstverständlich auch moderner Technik, neuester Forschung und Medizin. Sie arbeiten in den Wäldern mit Motorsägen und die heutigen Medizinfrauen und -männer haben an angesehenen Universitäten studiert. Warum auch nicht. Dennoch gelingt es indigenen Völkern ein Leben in und mit der Natur zu führen und Ehrfurcht und Achtung vor der Schöpfung zu haben.
Geschichte und Wissen wird bei indigenen Völkern nicht als trockenes Schulwissen auswendig gelernt oder in langweiligen Büchern überliefert, sondern erzählt und gelebt. „Diese Art war und ist sehr wirkungsvoll, weil sie Lernen und Unterhaltung miteinander verbindet“ (S. 108). Möglicherweise auch ein Ansatz, von dem LehrerInnen und SchülerInnen in staatlichen Schulen auch profitieren könnten.
Auch das Glossar am Ende des Buches ist sehr hilfreich. So werden der Fließtext und die Geschichten nicht unterbrochen und dennoch kann man Begriffe und Themen nachschlagen, die man nicht kennt.
Der Hardcovereinband des Buches ist hochwertig, und das Layout umfasst viele Fotos und Landkarten sowie kurze, prägnante Texte. Mir sagt auch die farbliche Ausgestalltung sehr zu.
Mein Fazit: Unsere westliche Konsumgesellschaft kann von diesem Wissensschatz lernen und sollte vom hohen Ross des institutionalisierten Wissens herunterkommen. Viele Lösungen für globale Probleme wie die Klimakrise könnten gefunden werden, wenn Menschen bereit wären, ihre Lebensweise und Einstellung zu ändern. Absolute Leseempfehlung: 5 Sterne plus!
Ein tiefes Verständnis für die Natur und die Elemente zeichnet indigene Kulturen aus. Zwei Kapitel des Buches sind den Elementen Wasser und Feuer gewidmet, was die Ehrfurcht und Dankbarkeit gegenüber der Natur verdeutlicht.
Zu Beginn eines jeden Kapitels befindet sich eine Landkarte, auf der die Geschichten und Informationen des folgenden Kapitels geographisch eingeordnet werden. Da die indigenen Völker beinahe über den gesamten Kontinent verstreut leben und durchaus heterogen sind, ist diese visuelle Darstellung sehr hilfreich für die Einordnung.
Das Besondere an diesem Buch ist, dass Eldon Yellowhorn, der Autor, selbst ein Piikani-Mann ist. Dadurch wird die Perspektive sehr authentisch von innen heraus vermittelt, anstatt wie bei den meisten bisher erschienen Publikationen zu diesem Thema durch Außenstehende wie Forscher oder Wissenschaftler, die nicht indigen sind.
Die Erzählungen in diesem Buch sind sehr offen und räumen mit vielen Vorurteilen und falschen Vorstellungen über das Leben und den Alltag indigener Menschen auf. Häufig werden indigene Völker als naturverbunden doch wenig intellektuell dargestellt. Dieses großartige Buch zeigt, wie falsch diese Annahme ist und welchen unermesslichen Wissensschatz indigene Völker hüten und an folgende Generationen weitergeben. Die indigenen Völker bedienen sich heute selbstverständlich auch moderner Technik, neuester Forschung und Medizin. Sie arbeiten in den Wäldern mit Motorsägen und die heutigen Medizinfrauen und -männer haben an angesehenen Universitäten studiert. Warum auch nicht. Dennoch gelingt es indigenen Völkern ein Leben in und mit der Natur zu führen und Ehrfurcht und Achtung vor der Schöpfung zu haben.
Geschichte und Wissen wird bei indigenen Völkern nicht als trockenes Schulwissen auswendig gelernt oder in langweiligen Büchern überliefert, sondern erzählt und gelebt. „Diese Art war und ist sehr wirkungsvoll, weil sie Lernen und Unterhaltung miteinander verbindet“ (S. 108). Möglicherweise auch ein Ansatz, von dem LehrerInnen und SchülerInnen in staatlichen Schulen auch profitieren könnten.
Auch das Glossar am Ende des Buches ist sehr hilfreich. So werden der Fließtext und die Geschichten nicht unterbrochen und dennoch kann man Begriffe und Themen nachschlagen, die man nicht kennt.
Der Hardcovereinband des Buches ist hochwertig, und das Layout umfasst viele Fotos und Landkarten sowie kurze, prägnante Texte. Mir sagt auch die farbliche Ausgestalltung sehr zu.
Mein Fazit: Unsere westliche Konsumgesellschaft kann von diesem Wissensschatz lernen und sollte vom hohen Ross des institutionalisierten Wissens herunterkommen. Viele Lösungen für globale Probleme wie die Klimakrise könnten gefunden werden, wenn Menschen bereit wären, ihre Lebensweise und Einstellung zu ändern. Absolute Leseempfehlung: 5 Sterne plus!