Notlösung mit Haken

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heike lohr Avatar

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Der Autorin Evelyn Kühne gelingt es scheinbar mühelos, den Leser in die kleine und entbehrungsreiche Welt von Marie zu ziehen. Sie lebt in einem baufälligen Haus, das renoviert werden soll und nach dieser Renovierung werden die Mieten erhöht werden. Sie weiß als alleinerziehende Mutter nicht, woher sie das Geld nehmen soll. Ihre Tochter ist böse auf sie, weil sie freiberuflich als Töpferin arbeitet und nur nebenbei in einer Bar jobbt. Sie sollte doch als verantwortungsvolle Mutter einen gut bezahlten Job annehmen. Ihre zwei Söhne, Zwillinge, sind nicht so kapriziös, vor allem der ruhigere, belesene Sohn tröstet sie immer und immer wieder. Ihre alte Nachbarin Ruth blüht auf, weil sie ein geerbt hat, allerdings ist dieses auf rügen. Von Berlin nach Rügen ist nicht unbedingt ein Katzensprung. Und was soll nun mit Maries Auftrag für die Hotels werden? Die Werkstatt ist auch gesperrt, weil das Dach eingebrochen ist. Also bleibt nur noch der Umzug und die Hoffnung, dass diese WG-Situation die lang ersehnte Wende zum Besseren bringt. Auf Maries EX-Mann ist kein Verlass: Mehr Versprechen, als dass er sie jemals einhalten könnte. außerdem hat er noch einmal geheiratet und ist noch einmal Vater geworden. Also keine gute Situation für die alleinerziehende Mutter. Wie es weitergeht, konnte ich der Leseprobe noch nicht entnehmen. Dafür weiß ich, wie treffend und lebensnah alle beteiligten Figuren geschildert sind. Erzählung und Beschreibung alle Lebensumstände vermitteln ein lebendiges Bild, das mich nach mehr schreien lässt: nach mehr Seiten aus diesem Buch, um sie zu lesen.