Lilas Reise zu Rosa

Auf den ersten Blick wirkt das Kinderbuch ‘Inseltage mit Rosa’ wie eine leichte Urlaubsgeschichte über zwei Freundinnen, die gemeinsam Zeit auf einer Insel verbringen. Doch erst nachdem wir die Geschichte von Kapitel zu Kapitel gelesen haben, wurde es deutlich, dass es hinter der scheinbar einfachen Erzählung sich eine tiefgründige und berührende Geschichte über Verlust, Erinnerung und die Sehnsucht nach Nähe verbirgt.
Die Hauptfiguren sind Rosa und Lila. Lila sucht immer wieder den Kontakt zu ihrer verstorbenen Freundin Rosa. Sie kehrt immer wieder zu gemeinsamen Momenten zurück und schwankt zwischen dem Wunsch, bei Rosa zu bleiben und der Realität ihres eigenen Lebens. Diese emotionale Reise wird einfühlsam aus der Sicht von Lila erzählt und eröffnet Kindern einen behutsamen Zugang zum Thema Trauer.
Das Buch ist traurig, aber zugleich sehr wertvoll. Es wird u. a. über den Umgang mit dem Tod thematisiert. Allerdings empfinde ich die Erzählweise und die Tiefe der Thematik als anspruchsvoll. Für jüngere Kinder könnte es schwierig sein, die Bedeutung vollständig zu verstehen, weshalb Gespräche oder Erklärungen zu diesen Themen durch Erwachsene hilfreich und notwendig sind.
Insgesamt ist ‘Inseltage mit Rosa’ ein besonderes Kinderbuch, das lange nachwirkt. Aufgrund der anspruchsvollen Thematik und Sprache vergebe ich 4 von 5 Punkten