Eine witzige Schulgeschichte in Zeiten der Digitalisierung

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Das neue Schuljahr startet für Herrn Schröder mit einer neuen Schulleiterin, welche so ziemlich alles gewohnte ersetzt und somit modernisiert. Teilweise auch zum Leidwesen des Lehrerkollegiums. So gibt es anstatt Schlüssel bunte Chips mit unterschiedlichen Sicherheitsfreigaben, anstatt eines Lehrerzimmers gibt es eine Begegenungslounge, natürlich komplett ohne Türen. Auch die Kaffeemaschine wird neu zur Aromaecke und angestossen wird neuerdings mit Sekt. Das war natürlich noch nicht alles und so ist der Overheadprojektor einem modernen Smartboard gewichen. Doch nicht bei jedem stossen diese Neuerungen auf Begeisterung und als dann auch noch ein Schüler aus Herrn Schröders Klasse suspendiert werden soll, beginnt das ganze Abenteuer erst recht.

Das Buch Instagrammatik ist das zweite Werk von Johannes Schröder in Zusammenarbeit mit Simon Slomma. Erschienen ist es beim Ullstein Verlag.

Das Buch lässt sich leicht lesen. Zwischendurch trifft der Leser auf einen Schülerchat, welcher auf verschiedenen Messengerdienste stattfindet. Meiner Meinung nach stört dies den Lesefluss nicht, sondern lockert das Ganze auf. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass hier die Meinungen auseinander gehen. Die Geschichte beginnt sehr witzig und ich muss immer wieder schmunzeln. Auch wenn es teilweise sehr überspitzt und ziemlich realitätsfern geschrieben ist, sagt mir vor allem der erste Teil zu. Etwa zum Mittelteil kann mich die Geschichte dann nicht mehr ganz überzeugen, da es einfach zu unrealistisch ist. Der Schluss rettet dann aber wieder einiges, da die Klasse von Herr Schröder grossen Einsatz zeigt und damit Loyalität gegenüber ihrem suspendierten Mitschüler sowie Herr Schröder und der gesamten Schule zeigt.

Auf jeden Fall darf die Geschichte nicht zu ernst genommen werden. Zudem muss der Leser sich darauf einstellen, dass zahlreiche Wörter aus der Jugendsprache sowie diverse Wörter passend zur Digitalisierung verwendet werden. Für jüngere Leser wird das Buch somit höchstwahrscheinlich einfacher zu lesen und zu verstehen sein. Wenn man sich aber unvoreingenommen auf das Buch einlassen kann, kennt die Geschichte keine Altersgrenzen. Allgemein ist es hilfreich, wenn man ohne speziellen Erwartungen zu lesen beginnt. Meine Erwartung wurde nämlich gar nicht erfüllt, was ich aber nicht weiter schlimm fand. Ich dachte, dass das Buch mehr Anekdoten zur Schule und zur Digitalisierung beinhaltet. Es ist aber mehr eine Geschichte, welche die Digitalisierung an Schulen aufbauscht und in den Vordergrund stellt. Aus eigener Erfahrung ist die momentane Digitalisierung an vielen Schulen irgendwo zwischen Overheadprojektor und Smartboard. Hier sind hingegen eher die beiden Extreme dargestellt.

Das Buch ist meiner Meinung nach für alle, die sich ein wenig über die Digitalisierung an Schulen amüsieren wollen, aber das Ganze nicht zu ernst nehmen.