Überspitzt und abgedreht

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dunkeltali Avatar

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Das Buch „Instagrammatik“ verspricht anhand seines Covers und Klappentextes witzige Anekdoten aus dem Lehreralltag verpackt in eine Geschichte um den Deutschlehrer Herr Schröder.

Die Geschichte beginnt direkt nach den Sommerferien mit einem Wiedersehen aller Lehrkräfte im Lehrerzimmer. Dabei werden die verschiedenen Lehrertypen anschaulich dargestellt. Inhaltlich geht es um starke Veränderungen im Bereich Digitalisierung, die von der neuen Schulleiterin vorgenommen wurden. Diese Umstellungen werden schon bald von einem computeraffinen Schüler genutzt, um sich in das Schulnetzwerk zu hacken und schüler:innenfreundliche Veränderungen vorzunehmen. Soweit ist alles für mich als Leserin nachvollziehbar.
Was dann jedoch aufgedeckt wird und wie sich die Geschichte auf dieser Basis weiter entwickelt ist meines Erachtens so abstrus und überspitzt, dass der Handlung schnell der Realitätsbezug entgleitet. Darüber hinaus bezweifle ich stark, dass ein:e echte:r Lehrer:in den Schüler:innen tatsächlich in dieser Form helfen würde.

Sprachliche Lehrerfloskeln und Witze haben mich anfangs noch zum Lachen gebracht, im Verlauf der Handlung jedoch nur noch genervt. Die Figur Herr Schröder versuchte mit Witzen und Floskeln lustig zu sein. Diese waren meist aber so überspitzt, dass es eher peinlich und absolut unlustig war. Daher konnte ich mich leider (obwohl selbst als Lehrerin tätig) in keinster Art und Weise mit Herrn Schröder (oder einer anderen Figur des Buches) identifizieren.

Ich könnte mir gut vorstellen, dass das Buch à la „Fack ja Göte“ mit entsprechenden Schauspieler:innen verfilmt richtig lustig ist. Aber in Buchform hat es meinen Erwartungen leider nicht entsprochen.